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Rahel Ilg im Porträt von Catherine Thommen
Bild: SRF
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Thurgauer Sagen Dank Sagen versteht Rahel Ilg die Thurgauer heute besser

Von gruseligen und mystischen Geschichten war Rahel Ilg schon als Kind angetan. Erst waren es Märchen aus aller Welt, später Sagen rund um den Bodensee. Sagen sind für die 49-jährige Thurgauerin erlebbar gemachte Geschichte.

Die ersten Jahre ihrer Kindheit wuchs Rahel Ilg in Stein am Rhein auf. «Meine Eltern hatten dort einen Rebberg. Dahinter gab es eine Schlucht mit der sogenannten 10-Minuten-Höhle», erzählt Rahel Ilg. «Dort stellten wir Kinder jeweils unseren Mut auf die Probe. Ein Kind musste alleine in der Höhle ausharren, aber höchstens zehn Minuten. Danach würde sich die Höhle für immer schliessen, hiess es.»

Der kulturelle Hintergrund ist wichtig

Fasziniert von Geschichte und Geschichten, wurde Rahel Ilg Bibliothekarin. Später liess sie sich zur Märchen-Erzählerin ausbilden. Sie wollte verstehen, woher die Märchen kommen und studierte den kulturellen Hintergrund der Erzählungen.

Seealemannische Erzählungen

Heute erzählt sie gerne Sagen aus ihrer Region. Auch hier interessiert sie der geschichtliche Hintergrund. Das liess sie unter anderem auch verstehen, weshalb die Thurgauer sind wie sie sind. «Sie sind ziemlich konservativ. Diese Prägung geht weit zurück in die Zeit der Landvögte», so Rahel Ilg.

Auch mit dem Dialekt hat sich die passionierte Erzählerin intensiv auseinandergesetzt. «Ich rede ‹Seealemannisch›. Dieser Dialekt stammt aus der Zeit als die Alemannen die Region rund um den Bodensee besiedelten.»

Rahel Ilg erzählt fünf Sagen aus dem Kanton Thurgau

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    Thurgauer Sage: «Dr Bichelsee»
    aus Schweizer Sagen vom 16.07.2019. Bild: Wikipedia
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    «Dr Bichelsee»

    Der Bichelsee liegt direkt auf der Grenze der beiden Kantone Zürich und Thurgau. Statt eines Sees soll es dort früher einen stattlichen Eichenwald gegeben haben. Warum er über Nacht verschwunden ist, erzählt Rahel Ilg in der Sage «Dr Bichelsee».

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    Thurgauer Sage: «Dr Ring im Fisch»
    aus Schweizer Sagen vom 11.07.2019. Bild: Wikipedia
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    «Dr Ring im Fisch»

    Von der einst stattlichen Burg in Hüttwilen ist einzig eine Ruine übrig. Früher herrschten hier gefürchtete Burgherren, die das Volk unterdrückten und verhöhnten. Der letzte fand ein schreckliches Ende, womit der Spuk im Schloss begann.

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    Thurgauer Sage: «S'Fräuli mit em Leuli»
    aus Schweizer Sagen vom 02.07.2019. Bild: zvg
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    «S'Fräuli mit em Leuli»

    Eine rotgekleidete Frau führt einen ebenso roten Löwen an einer Kette: Dieses Sujet ziert das Stadtwappen von Frauenfeld. Die Sage «S'Fräuli mit em Leuli» erzählt, weshalb der Thurgauer Hauptort Frauenfeld heisst.

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    Thurgauer Sage: «Dr schwarzi Tod»
    aus Schweizer Sagen vom 30.10.2018. Bild: Colourbox
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    «Dr schwarzi Tod»

    Vor 400 Jahren wurde der Kanton Thurgau von der Pest heimgesucht. Der «Schwarze Tod» holte sich innerhalb weniger Monate einen grossen Teil der Thurgauer Bevölkerung. Doch einzelne Familien oder Ortschaften blieben auf wundersame Art und Weise vom bitteren Tod verschont, wie die Sage «Dr schwarzi Tod» erzählt.

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    Thurgauer Sage: «D'Brugg vo Bischofszell»
    aus Schweizer Sagen vom 30.10.2018. Bild: Wikipedia
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    «D'Brugg vo Bischofszell»

    Das Städtchen Bischofszell liegt dort, wo die Flüsse Sitter und Thur zusammenfliessen. Darüber führt die Thur-Brücke, eine imposante Steinbrücke aus dem Mittelalter. Über ihre Herkunft ranken viele Sagen.

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    Thurgauer Sage: «D'Wichtelmannli im Thurgau»
    aus Schweizer Sagen vom 30.10.2018. Bild: Colourbox
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    «D'Wichtelmannli im Thurgau»

    Die Wichtelmänner sind stille, bescheidene und dankbare Helfer in Haus und Hof. Im Kanton Thurgau sollen sie früher mit Speis und Trank vor allem der armen Bevölkerung unter die Arme gegriffen haben. Davon erzählt die Sage «D'Wichtelmannli im Thurgau».

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    Thurgauer Sage: «Vom Fische ufem Bodesee»
    aus Schweizer Sagen vom 30.10.2018. Bild: Colourbox
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    «Vom Fische ufem Bodesee»

    Heute fahren nur noch wenige Fischer in den frühen Morgenstunden mit ihren Netzen auf den Bodensee hinaus. Doch Fischen hat in dieser Region eine langjährige Tradition. Davon zeugen auch etliche Thurgauer Sagen rund ums Fischen. «Vom Fische ufem Bodesee» ist eine davon.

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    Thurgauer Sage: «D'Müüs vo Güttinge»
    aus Schweizer Sagen vom 30.10.2018. Bild: Amt für Archäologie Thurgau
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    «D'Müüs vo Güttinge»

    Eine alte Holz-Konstruktion und ein paar vereinzelte Steine: Das ist alles, was von der ehemals stattlichen Burg bei Göttingen im See noch übrig ist. Die Überreste im Wasser zählen zu den Thurgauer Denkmalen. Ziemlich gruselig ist die Sage «D'Müüs vo Güttinge», welche die Geschichte rund um dieses Bauwerk erzählt.

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