Kunst - Nationen und ihre Pavillons: 5 gelungene Beispiele der Biennale
Die Sache ist weder einfach noch zeitgemäss. Trotzdem sind auch dieses Jahr an der Kunstbiennale in Venedig fast 90 Nationen mit Länderpavillons vertreten – in den Gardini, im Arsenale und in zahlreichen Palazzi in der ganzen Stadt. Diese fünf sind besonders bemerkenswert.
Der deutsche Pavillon in den Gardini zeigt nicht nur eine, sondern gleich vier Positionen. Das ist anspruchsvoll, aber Florian Ebners Auswahl überzeugt. Neben Arbeiten von Olaf Nicolai und dem Duo Jasmina Metwaly/Philip Rizk sind Tobias Zielonys Fotos von Flüchtlingen zu sehen: keine Opfer, sondern Aktivistinnen und Aktivisten gegen das deutsche Asylrecht. Nicht zu verpassen: Hito Steyerls Film «Factoy of the Sun». Er tarnt sich als Videogame, verlässt aber schon im ersten Level das harmlose Spiel und landet in einer Realität, in der die Deutsche Bank wie eine Verbrecherbande handelt.
Irak: Kunst im Zeichen des Terrors
Auch der Irak ist in Venedig mit einem Pavillon vertreten, finanziert durch eine Stiftung von Exilirakern. Die Kunst, die unter dem Titel «Invisible Beauty» zu sehen ist, zeugt vom Terror des IS, unter dem das Land leidet. Kurator Philippe van Cauteren zeigt fünf beeindruckende Positionen. Neben Arbeiten von Akam Shex Hadi, Rabab Ghazoul und Salam Atta Sabri sind Aquarelle von Haider Jabbar (Bild) zu sehen: Er malt die Köpfe enthaupteter Menschen. Das ist die Gegenwart. Die Vergangenheit des Irak zeigen Latif Al Nanis Fotos aus den 60er-Jahren: Sie halten den Aufbruch in die Moderne fest.
Kanada: Ein bisschen Spass muss sein
Schwergewichtig und schwer verdaulich ist dieses Jahr die allgemeine Ausstellung «All the World‘s Futures» von Okwui Enwezor für die 56. Kunstbiennale von Venedig. Und viele Länderpavillons tun es ihm gleich. Bloss Kanada schert aus. Das Künstlerkollektiv BGL versetzt für «Canadassimo» einen verstaubten Tante-Emma-Laden aus Quebec nach Venedig, samt Chipspackungen und Tütensuppen. Und auf dem Dach kann mit Euro-Münzen Murmeln gespielt werden.
Island: Die erste Moschee
Der Schweizer Christoph Büchel hat den isländischen Pavillon ausgerichtet und zeigt keine Kunst im engeren Sinne: Der Künstler machte aus einer aufgehobenen Kirche die erste Moschee in der historischen Altstadt Venedigs. Zur Eröffnung liessen sich Gläubige und Kunstvolk einträchtig und barfuss auf dem Gebetsteppich nieder. Gegen viele Widerstände hat Büchel das Projekt auf Zeit durchgebracht und rührt damit an ein Tabu.
Österreich: Rückzugsort
Minimalistisch und äusserst wirkungsvoll präsentiert sich der österreichische Pavillon dieses Jahr. Auf den ersten Blick ist gar keine Kunst zu sehen. Wer aber genauer hinsieht, entdeckt Heimo Zobernigs architektonische Intervention: Eine pechschwarze Decke wurde in die Räume eingezogen, die über den Köpfen der Besucher zu schweben scheint, und auch der Fussboden ist schwarz. Ein Kunst-Spa für hundemüde Biennale-Besucher.
Sendung zum Artikel
Video 'Kunst und Konfrontation – die Biennale als globaler Seismograf ' abspielen
Aus 'Kulturplatz' vom 13.05.2015 (Link zur Sendung),
22:25 Uhr
Kunst und Konfrontation – die Biennale als globaler Seismograf
Aus Kulturplatz(Link zur Sendung) vom 13.05.2015,
22:25 Uhr
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