Die Jazzflöte hat Brandy Butler schon lange zur Seite gelegt: Nach dem Studium in Philadelphia wurde die Stimme ihr Weg. In die Schweiz hat die Sängerin aus den USA über eine Au-Pair-Stelle gefunden. Als Background-Vokalistin hat sie mit den Grössen der Schweizer Pop- und Rockszene gearbeitet, darunter die beiden «The Voice»-Jurymitgliedern Stress und Stephanie Heinzmann.
«Ich war ziemlich down»
Der Dezember 2012 war ein ziemlicher Wirbel für die Mutter und aktive Musikerin. Sie musste wegen der Verträge mit der TV-Show und Universal ihre gewohnte Arbeit mit den Bands unterbrechen, CD-Pläne wurden zurückgestellt.
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Dann kam Februar 2013 das Aus in der «Battle», dem direkten Sängerduell, gegen ihre gute Freundin Nicole. Butlers Kommentar auf Facebook dazu war deutlich genug: «Eine Battle, in der Freundinnen gegeneinander antreten müssen, ist nur für TV-Produzenten ein Gewinn».
Doch der Schock hat einiges bewirkt in ihrer Karriere. Das Medienecho war gewaltig. Für eine Jazz- und Soulsängerin wie Brandy gab es plötzlich ein riesiges Interesse. Das Publikum war gespalten – hatte wirklich die Richtige gewonnen? Und Brandy selbst stellte sich die Frage: Was will ich wirklich mit meiner Stimme?
Neue Perspektiven
Sie hatte ihre Karriere bisher mit ihrer Vielseitigkeit bestritten, als «Jack of all trades». Das knappe Ausscheiden in der Show zwang sie, sich zusammen zu reissen, zu konzentrieren auf das Wesentliche. Neue Perspektiven sucht sie als Autorin und Komponistin in der Zusammenarbeit mit einem Songschreiber aus New York: «Es wird Retro-Soul mit Jazz und einem Schuss New Orleans Function, sowie einer Prise Voodoo von D'Angelo», umschreibt sie den neuen Stil. Zudem steckt Brandy in der Studioarbeit mit dem Schlagzeuger Singha Dee von Dee Day Dub.
Die Arbeit mit ihrem Trio «Chamber Soul» geht auf kleiner Flamme weiter, ein Album ist für den Herbst 2013 geplant. Und ihre Soulband «The Fonxionaires» tritt zwar noch am Open Air St. Gallen auf, wird sich aber im Herbst auflösen.
Was ungebrochen weiter geht – «weiter gehen muss!» – ist das Musikmachen mit kleinen Kindern. Brandy steuert als Soul Mama das jüngste Publikum an: «Ich eröffne ihnen, was ich mit meiner Musik zu sagen habe, und sie öffnen sich für mich. Es ist ein Geben und Nehmen.»