Lebenslängliche Haftstrafe, Beschlagnahmung des gesamten Vermögens und die Aberkennung aller politischen Rechte auf Lebzeiten: Ein chinesisches Gericht hat den früheren Spitzenpolitiker Bo Xilai wegen Korruption und Amtsmissbrauchs verurteilt. Die Strafe fiel damit höher als erwartet aus.
Bo Xilai ist Sohn des Revolutionsveteranen Bo Yibo, der zu den «Acht Unsterblichen» der Partei gehörte. Wegen seiner sozialen Politik und «roten Kampagnen» in Chongqing war er zur Galionsfigur der linken Kräfte in der Partei aufgestiegen.
Ehefrau wegen Mordes verurteilt
Bis heute geniesst Bo viele Sympathien. Einst hatte er deswegen gute Aussichten, in die neue Führungsspitze der kommunistischen Partei aufzusteigen. Im März 2012 wurde sein Aufstieg jedoch jäh gestoppt. Ein enger Vertrauter enthüllte, Bos Frau habe einen britischen Geschäftsmann umgebracht. Im August 2012 wurde sie wegen Mordes verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf Bo unter anderem vor, den Mord vertuscht zu haben.
Der einstige Parteichef der Grossstadt Chongqing hatte die Vorwürfe stets bestritten. Das Staatsfernsehen berichtete, es sei «sehr wahrscheinlich», dass er Berufung einlegen werde.