«Er ist von uns gegangen. Er ist gegangen, als er sich entschieden hatte zu gehen», sagte Gilad Scharon in einer kurzen Stellungnahme vor dem Krankenhaus, in dem sein Vater kurz zuvor gestorben war.
Die Familie danke all den Menschen im In- und Ausland, die sich um Ariel Scharon gesorgt und für ihn gebetet hätten, sagte sein Sohn.
«Mein lieber Freund, Ariel Scharon, hat heute seinen letzten Kampf verloren», erklärte Präsident Schimon Peres. «Ariel war ein tapferer Soldat und kühner Führer, der seine Nation liebte und seine Nation liebte ihn.»
Peres würdigte Scharon als einen der grössten Beschützer und wichtigsten Architekten Israels, der keine Furcht gekannt habe. Er habe gewusst, wie schwierige Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen gewesen seien. «Wir alle liebten ihn, und er wird eine grosse Lücke reissen.»
Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete Scharon als grossen militärischen Führer und mutigen Kämpfer, dessen Erinnerung immer im Herzen der Nation bleiben werde.
Grosse internationale Anteilnahme
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Ariel Scharon als Patrioten mit grossen Verdiensten für sein Land. Merkel übermittelte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre Anteilnahme
Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete Scharon als eine der signifikantesten Figuren in der israelischen Geschichte. «Als Premierminister hat er tapfere und kontroverse Entscheidungen getroffen, um nach Frieden zu streben.»
Frankreichs Präsident François Hollande würdigte Sharon als «wichtigen Akteur in der Geschichte» Israels, Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete ihn als Verteidiger seines Volkes.
Lob von Obama und Clinton
Und auch US-Präsident Barack Obama würdigte Scharon als einen Mann, der dem Staat Israel sein Leben gewidmet habe. Die USA seien der Sicherheit Israels «unerschütterlich» verpflichtet und schätzten die dauerhafte Freundschaft zwischen beiden Ländern und beiden Völkern, hiess es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung Obamas.
«Wir streben weiter nach einem dauerhaften Frieden und Sicherheit für das israelische Volk, so auch, indem wir dem Ziel von zwei Staaten verpflichtet sind, die in Frieden und Sicherheit Seite an Seite leben.» Er bezog sich dabei auf die laufenden Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern.
Der frühere US-Präsident Bill Clinton erklärte, Scharon habe sein Leben dafür gegeben, Israel zu schützen. «Es war eine Ehre, mit ihm zu arbeiten, zu diskutieren und zuzusehen, wie er stets versuchte, den richtigen Weg für sein geliebtes Land zu finden.»
Die Schweiz würdigte Scharon als eine Persönlichkeit, die ihre Spuren in der Geschichte ihres Landes hinterlassen habe. Das Mitgefühl gelte seiner Familie, der Regierung und der israelischen Bevölkerung, heisst es in einer Stellungnahme des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
Verwünschung der Hamas
Scharfe Töne kamen dagegen von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas. «Scharon ist ein Krimineller, und er zählte zu denen, die Unglück über das palästinensische Volk gebracht hat», erklärte Hamas-Sprecher Salah al-Bardawil in Gaza.
«Wir beten zu Allah, dass Scharon und all die zionistischen Führer, die Massaker gegen unser Volk verübt haben, zur Hölle gehen.»
Staatsbegräbnis für Scharon
Von diesem Sonntag an soll der Leichnam Medienberichten zufolge zunächst in der Knesset, dem Parlamentsgebäude in Jerusalem, aufgebahrt werden. Dort kann die Öffentlichkeit von Scharon Abschied nehmen.
Das Staatsbegräbnis werde vom Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu organisiert, sagte dessen Sprecher Mark Regev auf Anfrage. Nach Angaben des israelischen TV-Senders Channel 2 soll dieses am Montag stattfinden.