Jede dritte Turteltaube ist weltweit in den letzten 16 Jahren verschwunden. In der Schweiz ging ihr Bestand seit den 1990er-Jahren um 25 Prozent zurück. Nun ist die Turteltaube in die globale Rote Liste von Birdlife International aufgenommen worden und gilt damit als gefährdet. Der Vogel ist mit Ausnahme von Skandinavien in ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien verbreitet.
Die Turteltaube ist aber nicht der einzige, in der Schweiz vorkommende Brutvogel, der neu auf der Roten Liste figuriert: Demnach gilt nun auch die Tafelente als weltweit gefährdet; Kiebitz, Wiesenpieper und Eiderente wurden als «potentiell gefährdet» auf die sogenannte Vorwarnliste gesetzt, wie der Schweizer Vogelschutz SVS/Birdlife Schweiz mitteilt.
Afrikas Geier besonders bedroht
International wurden dieses Jahr 40 Arten neu in die globale Rote Liste aufgenommen oder in eine höhere Kategorie gerückt, weil für sie die Gefahr des Aussterbens wächst. Zu ihnen gehören unter anderen verschiedene Geier sowie Watvögel.
Besonders die Geier Afrikas sind stark bedroht.
Laut Mitteilung mussten sechs der elf Arten in eine höhere Kategorie eingestuft werden. Ihre Lebensräume werden zusehends vernichtet, sie werden gezielt vergiftet oder abgeschossen. Einzelne Körperteile sind in der traditionellen Medizin begehrt. Die Vogelschutz-Organisation Birdlife International hat ein 10-Jahres-Programm für die Geier Afrikas gestartet.
217 Vogelarten vom Aussterben bedroht
Von den weltweit mehr als 10'400 Vogelarten stehen 1519 Arten, also knapp 15 Prozent, auf der globalen Roten Liste. 217 davon sind vom Aussterben bedroht, 417 gelten als stark gefährdet, die restlichen wie die Turteltaube als gefährdet. Insgesamt 144 Arten sind bereits ausgestorben.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Weltweit konnten 23 Vogelarten in diesem Jahr in eine tiefere Kategorie eingeteilt werden. Sie seien weniger gefährdet als früher, oder aber ihre Vorkommen seien heute besser bekannt. So hätten etwa Schutzmassnahmen beim Seychellen-Rohrsänger oder beim Chatham-Sturmvogel gegriffen