Massenpanik in Schanghai
Bei einer Massenpanik sind am Silvesterabend in Schanghai 35 Menschen ums Leben gekommen. 48 wurden verletzt, wie die Behörden der ostchinesischen Hafenmetropole in der Nacht zum Donnerstag mitteilten.
Die Katastrophe begann 25 Minuten vor dem Jahreswechsel auf dem von Menschenmassen überfüllten Chen-Yi-Platz am Bund, der berühmten historischen Uferpromenade der Metropole.
Viele Menschen stürzten übereinander, wurden nieder getrampelt und eingequetscht. «Ich zog Leute heraus, aber unter ihnen lagen noch mehr», schilderte ein Augenzeuge das Geschehen in chinesischen sozialen Medien. «Sie waren bewusstlos oder sogar erstickt. Ihre Gesichter waren blau und grün.»
Falsche Dollar-Noten als Auslöser?
Auslöser der Panik könnte ein Silvester-Scherz gewesen sein. Aus einem der Luxus-Clubs war offenbar «Neujahrsgeld» in Form von 100-US-Dollar-Scheinen geworfen worden, wie berichteten. Fotos zeigten auf dem Boden liegende, nachgemachte Scheine mit dem Aufdruck «Neujahr 2015» und dem Namen des berühmten Nachtclubs «M18». Die Leute hätten «da wird Geld geworfen» gerufen. Chaos sei ausgebrochen und die ersten seien nieder getrampelt worden.
Es seien einfach «zu viele Menschen» gewesen, berichtete ein anderer Augenzeuge. Die Polizei mühte sich, jeweils Gassen für Rettungswagen freizumachen, um überhaupt Verletzte in Krankenhäuser bringen zu können.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ordnete eine sofortige Untersuchung des Unglücks an und rief zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen auf, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederholen könne.
Eigentlich feiern die Chinesen Silvester nicht richtig, weil sie traditionell nach dem Mondkalender erst später das neue Jahr begrüssen. Das Jahr des Schafes beginnt am 19. Februar. So gibt es an Silvester kein Feuerwerk zu kaufen, sondern erst zum chinesischen Neujahrsfest, wenn das Land praktisch zum Stillstand kommt. Der 1. Januar ist in China aber auch ein Feiertag.