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Bern Freiburg Wallis Quecksilber im Boden: 13 Parzellen müssen zwingend saniert werden

Die Untersuchung der Quecksilberverschmutzung in den Böden bei Visp zeigt ein erstes Ausmass der Schäden. 98 Parzellen wurden untersucht. Jede zweite Parzelle ist mehr oder weniger mit Quecksilber belastet. 13 Parzellen müssen unbedingt saniert werden.

Die Behörden des Kantons Wallis haben das Wohngebiet Turtig bei Raron nach einer Quecksilberverschmutzung untersucht. 13 Parzellen, die an den durch Auslaufen von Quecksilber betroffenen Grossgrundkanal grenzen, gelten als so stark verschmutzt, dass sie saniert werden müssen.

Verschmutzung von Jahrzehnten

Bei 33 Parzellen im betroffenen Wohngebiet werden die Behörden von Fall zu Fall entscheiden, ob aufgrund der Nutzung eine Sanierung angezeigt ist oder nicht. Genauer Abklärungen sollen laut Angaben der Behörden zeigen, ob dort Gemüse unbedenklich angepflanzt werden kann oder Kinder sorglos spielen können. Weitere 33 untersuchte Landparzellen gelten laut Behördenangaben als unbedenklich. Insgesamt wurden rund 100 Parzellen einer Analyse unterzogen.

Jahrzehnteland ist aus dem Chemiewerk Lonza bei Visp Quecksilber ausgelaufen. Das Ausmass der Verschmutzung wird erst Stück für Stück bekannt. Die Bewohner fordern rasches Handeln. «Die Lonza muss alle Kosten übernehmen», meint eine Bewohnerin.

Im Fall der als stark belastet taxierten Wohnparzellen ist die Lonza - wie an einer Medieninformation am Montagnachmittag bekannt wurde - bereit, die Sanierung zu finanzieren. Im Fall der weniger stark belasteten Böden will sich das Chemieunternehmen an den Sanierungskosten beteiligen. Die Walliser Regierung betonte am Dienstagabend, dass sie sich nicht eine schnelle, sondern eine nachhaltige Sanierung wünscht.

Weitere Informationen

Bei Pflanzen in der Region habe man bisher keine Schäden festgestellte, hiess es am Informationsanlass von Dienstagabend. Auch seien bei Menschen bisher noch keine Symptome aufgetreten, die mit Kontakt mit Quecksilber zu erklären sind. Wie bekannt wurde, dauern genauere medizinische Untersuchungen noch an. Grundsätzlich sollen noch dieses Jahr weitere, genauere Erkenntnisse zur Verschmutzung und ihren Folgen vorliegen.

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