- Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause verteidigt den Polizeieinsatz bei den Ausschreitungen vom Samstagabend.
- Eine Festnahme der rund 50 Krawallmacher sei nach ihrem Rückzug in die Reitschule unmöglich gewesen, weil das Kulturzentrum in Vollbetrieb gestanden habe.
- Die bürgerlichen Kritiker des Kulturzentrums weist er darauf hin, dass die Reitschule nicht «zwingend» Auslöser für die Krawalle sei.
- Die Reitschule selbst appelliert in einer Mitteilung an die Vernunft aller beteiligten Akteure, betont aber, dass sie hinter dem Anliegen für mehr Freiräume steht.
Erneut ist Bern Schauplatz wüster Ausschreitungen. Einmal mehr fordern Bürgerliche die Schliessung der Reitschule. Das Kulturzentrum sei nicht zwingend Auslöser für die Krawalle sagt jedoch der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Vor allem seien die Krawalle nicht nur ein stadteigenes Problem: «Wir haben festgestellt, dass die gewaltextremistische linke Szene aus verschiedenen Schweizer Städten sich in Bern eingefunden hat mit dem einzigen Ziel, die Polizei hier anzugreifen.»
Festnahme laut Nause unmöglich
Am Samstagabend verhinderte die Polizei zwar einen Umzug durch die Stadt, sie liefert sich aber mit rund 50 Krawallmachern eine regelrechte Strassenschlacht vor dem Kulturzentrum Reitschule.
- Stadtpräsident von Graffenried zu den Ausschreitungen Stadtpräsident von Graffenried zu den Ausschreitungen
- Elf Verletzte bei neuen Ausschreitungen in Bern Elf Verletzte bei neuen Ausschreitungen in Bern
- Zürich geht anders mit Hausbesetzungen um Zürich geht anders mit Hausbesetzungen um
- Krawalle nach Hausräumung in Bern Krawalle nach Hausräumung in Bern
Auch wenn es nur 50 Personen waren, sei es unmöglich diese festzunehmen, sagt Nause: «Die Reitschule stand im Vollbetrieb. Da ist es schwierig, die 50 Krawallmacher chirurgisch sauber herauszupicken. Deshalb ist ein solcher Einsatz nicht wirklich einfach.»
Weitere Proteste zu erwarten
Für die nächsten Tage seien die Behörden in Alarmbereitschaft, denn in sozialen Netzwerken haben Aktivisten zu weiteren Protesten in Bern aufgerufen. Stadtpräsident Alec von Graffenried hofft, dass sich die Situation beruhigt.
«Der Rückhalt bei den Demonstranten ist am bröckeln. Nach der Auflösung der Hausbesetzung sagten einige Leute noch, sie hätten Sympathien dafür. Für die Art und Weise der Gewalteskalation fehlt in der breiten Teilen der Bevölkerung das Verständnis.»