Die Sackgebühren in der Stadt Bern werden wegen der neuen Energiezentrale Forsthaus günstiger. Dort verlangt die Betreiberin Energie Wasser Bern (EWB) für den angelieferten Abfall niedrigere Tarife als bislang. Die Stadt spart so 1,1 Millionen Franken pro Jahr. Die Einsparung wird den Stadtbernern vollumfänglich weitergegeben, wie der Gemeinderat bereits im März angekündigt hatte.
Mittlerweile hat er die neuen Gebühren festgelegt, die ab Anfang November gelten werden. Der 17-Liter-Sack kostet neu 80 Rappen statt 90, der 35-Liter-Sack künftig 1.50 statt 1.70. Auch der 60- und der 110-Liter-Sack werden billiger, genau wie die Sperrgutmarken.
Ab 2015 soll die Bevölkerung zudem auch Rüstabfälle und Speisereste in die Grünsammlung geben können. Der Gemeinderat hat eine entsprechende Vorlage zuhanden des Parlaments verabschiedet und ist damit einer 2009 überwiesenen Motion nachgekommen. Der Stadtrat muss noch über eine Änderung des Gebührensystems entscheiden.
Rüstabfälle werden ab 2015 gesammelt
Die heutige Grüngutsammlung wird über die Grundgebühr finanziert - unabhängig davon, ob der Liegenschaftseigentümer die Sammlung in Anspruch nimmt oder nicht. Der Gemeinderat schlägt nun vor, dass die Grüngut-Sammlung künftig zu 60 Prozent über die Grundgebühr und zu 40 Prozent über eine Containergebühr finanziert wird. Letztere zahlt nur, wer einen Grüngutcontainer besitzt und auch benutzt.
Andere Gemeinden sammeln Rüstabfälle schon länger
Mehrere Gemeinden im Kanton Bern nehmen Rüstabfälle schon heute entgegen: zum Beispiel Biel, Thun und Burgdorf. Erfahrungen mit Speiseresten haben hingegen auch schweizweit nur wenige Gemeinden.
Dass Rüstabfälle separat entsorgt werden können, ist für Bern eigentlich nicht neu. Ab 1988 stellte die Stadt dafür gebührenfrei Grüncontainer zur Verfügung. In der Bevölkerung mangelte es allerdings an Trenndisziplin; manch einer kippte nebst der Kartoffelschale auch gleich die Tomatensauce in den Kompost. 1997 wurde die Sammlung kompostierbarer Abfälle eingestellt.