Tausende von Bienen starben in den letzten Tagen in Chur, wie das romanische Fernsehen berichtete. Der verantwortliche Imker vor Ort, Urs Nutt, hat den Verdacht, dass die Bienen starben, weil in umliegenden Rebbergen Insektizide zur Bekämpfung der Kirschessigfliege gespritzt werden. Er prüft nun eine Anzeige gegen unbekannt, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF sagt.
Auch in anderen Regionen ein Thema
Im Weinbaugebiet in der Bündner Herrschaft stellt Heinrich Joos ebenfalls einen Bienen-Rückgang fest. Der Imker und Präsident der lokalen Sektion des Bienenzüchterverbands betreut Bienenkästen an mehreren Standorten. Auffällig: «In der Nähe von Orten wo Insektizide gespritzt wurden, habe ich einen grösseren Verlust als anderswo.»
Der Bund bewilligte den Einsatz von Insektiziden dieses Jahr, weil die Kirschessigfliege die Wein-Ernte bedrohte.
«Vorschriften müssen eingehalten werden»
Olivier Felix vom Bundesamt für Landwirtschaft hält die Insektizide für ein nützliches Mittel gegen die Kirschessigfliege. Gegenüber dem Regionaljournal sagt er aber: «Insektizide können für Bienen gefährlich sein. Deshalb ist es sehr wichtig, die Anwendungsvorschriften dieser Produkte zu befolgen.»
Er geht davon aus, dass keine Gefahr für Bienen besteht, wenn Winzer die entsprechenden Vorschriften einhalten. So sollten die Mittel erst abends versprüht werden, wenn keine Bienen mehr unterwegs sind.
Momentan wird ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Gebrauch der Insektiziden und dem Bienensterben untersucht.