Das Zürcher Universitätsspital muss bei der Gesamtsanierung umdenken: Die Stadt Zürich hat den im Spitalpark geplanten temporären Ausweichbau nicht bewilligt. Das sechsstöckige Gebäude würde den wichtigen Grünraum über Jahrzehnte «massiv beeinträchtigen», schreibt die Stadt Zürich in einer Mitteilung. Der Park sei im Inventar der denkmalgeschützten Gartenanlagen, habe eine grosse Bedeutung für das Quartier und sei deshalb als Freihaltezone ausgeschieden.
«Selbst für eine Ausnahmebewilligung hätte die Bausektion der Stadt Zürich das Gesetz brechen müssen», sagt Urs Spinner vom Zürcher Hochbaudepartement gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF. Hätte die Stadt beide Augen zugedrückt, wäre dies auch nur auf den ersten Blick einfacher gewesen für alle Beteiligten, so Spinner weiter. Denn der Heimatschutz hätte mit Sicherheit rekurriert und ein «lieber Entscheid» der Stadt vor den Gerichtsinstanzen nicht standgehalten.
Entscheid für Regierungsrat «inakzeptabel»
Der Zürcher Regierungsrat sieht die Sache komplett anders. Das Nein könne er nicht akzeptieren. Er werde deshalb den Entscheid vor dem Baurekursgericht anfechten, heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Zürcher Bau- und der Gesundheitsdirektion. Der Entscheid stelle das Universitätsspital des Kantons Zürich vor grosse Probleme. Der medizinische Leistungsauftrag sei dadurch gefährdet.
Der Zürcher Baudirektor Markus Kägi (SVP) widerspricht auch den Angaben der Stadt, wonach es alternative Standorte für ein Provisorium gebe: «Bei einem Spitalbetrieb braucht es eine gewisse Nähe zwischen den Abteilungen.» Als Beispiele nennt Kägi die Naähe zwischen Notfallstation und Operationssälen. Seiner Meinung nach hat die Stadt Zürich bei der Baubewilligung keine genügende Güterabwägung vorgenommen. Mit diesem Argument will der Regierungsrat seinen Rekurs denn auch begründen.
Universitätsspital rüstet sich für den Notfall
Nach dem Nein der Stadt wolle man nun sogleich prüfen, wie sich die Gesamtsanierung ohne Provisorium realisieren liesse, sagte Spitaldirektorin Rita Ziegler auf Anfrage. Es brauche dazu sicher einschneidende organisatorische Massnahmen mit zweifellos negativen Auswirkungen auf den Spitalbetrieb und die medizinische Versorgung. Klar sei aber eines: Am Fahrplan der Gesamtsanierung dürfe nicht mehr gerüttelt werden.