Der ehemalige Ständerat This Jenny ist heute im Kreise seiner Familie gestorben. Wie er zuvor in den Medien angekündigt hatte, ist er mit der Hilfe von Exit aus dem Leben geschieden. Der 62-Jährige litt an einem unheilbaren Magenkrebs. Vor knapp vier Wochen war der Politiker im Zusammenhang mit der Krankheit notfallmässig ins Spital eingeliefert worden.
Auf die letzten vier Wochen seines Lebens werde er verzichten. «Wenn alle wissen, dass ich sterbe, alle nur noch um mich weinen, gehe ich», sagte der Vater von zwei erwachsenen Kindern im April in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
Wenn Jenny ans Rednerpult trat, hörte man zu
Jenny war im Februar als Ständerat zurückgetreten. Der Bauunternehmer hatte den Kanton Glarus zuvor seit 1998 in der kleinen Kammer vertreten. Er war Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK), der Finanzkommission (FK), der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) und der Neat-Aufsichtsdelegation.
Im Ständerat hatte sich Jenny mit eigenwilligen Voten profiliert. «Wenn This Jenny ans Rednerpult trat, hörte man zu», erinnert sich SRF-Inlandredaktor Christian von Burg, «denn er sagte nicht immer das, was man von einem SVP-Ständerat erwartet.» Oftmals hätten Jennys Voten herzhaft zu lachen gegeben.
Trotz seiner Sprüche: In der Sache meinte es Jenny Ernst, sagt von Burg: «Er war ein eigenständiger Politiker, der sich von niemandem etwas vorschreiben liess – auch nicht von seiner Partei, der SVP.»
Für Tierschutz, gegen den Gripen
So stimmte der ehemalige Glarner Ständerat beispielsweise als einziger von über 400 SVP-Delegierten dafür, das Sturmgewehr ins Zeughaus zu verbannen. Er kämpfte für Tierschutzanwälte und er kämpfte gegen den Kampfjet Gripen.
In den meisten Fragen war Jenny aber durchaus auf der Parteilinie. Die Masseneinwanderungsinitiative zum Beispiel unterstütze Jenny. Er warnte allerdings schon im Vorfeld, würde sie angenommen, so sei die Umsetzung ausgesprochen schwierig.
Begabter Sportler
Einer von Jennys jüngsten Erfolgen war die Einführung der elektronischen Stimmabgabe in der kleinen Kammer. Er war ausserdem der grosse Dominator des Parlamentarier-Skirennens: Meist stand er zuoberst auf dem Podest.
Jenny war in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen. Er arbeitete sich hoch zum Inhaber eines Bauunternehmens mit rund 250 Angestellten. 15 Jahre lang vertrat er den Kanton Glarus im Bundeshaus parallel dazu sass er auch im Glarner Landrat.
Im Februar dann teilte er mit, dass er an einem bösartigen Magentumor leide. Jenny trat sofort zurück. Aber auch in den letzten Monaten überraschte er weiter mit seiner Offenheit im Umgang mit seiner Krankheit und mit der Ankündigung, dass er mit einer Sterbehilfeorganisation sein Leiden um die letzten Wochen abkürzen werde.
Die Trauerfeier findet am Freitag, 21. November, um 14 Uhr in der Stadtkirche Glarus statt.