Die Fahrausbildung soll umgestaltet werden. Der Bund möchte, dass Neulenker künftig noch mehr Praxis haben, bevor sie den Fahrausweis auf Probe erhalten. Den Lernfahrausweis sollen sie deshalb bereits ab 17 Jahren bekommen. Die Fahrprüfung soll aber wie bisher erst mit 18 Jahren gemacht werden können.
Weiter will der Bund die zwei Weiterbildungskurse für Neulenker auf einen reduzieren und dafür bereits in den ersten mehr Praxis einbinden. Ein Sprecher des Bundesamtes für Strassen (Astra) bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Zentralschweiz am Sonntag» und der «Ostschweiz am Sonntag».
Kein «Bögele» mehr
Die Theorieprüfung soll schwerer werden. Der Fokus liegt dabei neu auf dem Verstehen und Anwenden der Verkehrsregeln. Damit will der Bund das «Bögele», das Auswendiglernen von bereits bekannten Multiple-Choice-Prüfungen, verhindern.
Auch bei der praktischen Prüfung liegt der Fokus auf Kompetenzen. Erreicht werden soll dies unter anderem, in dem ein Prüfling seine Route weitgehend selber wählt.
Nicht ändern will der Bund den dreijährigen Fahrausweis auf Probe. Bislang mussten Neulenker binnen dieser Frist zwei Weiterbildungskurse absolvieren – was aber Tausende versäumten, obwohl der Fahrausweis auf Probe um drei Monate verlängert werden kann. Wer bis dann seine WAB-Kurse nicht absolviert hat, muss wieder bei Null beginnen.
Reaktion auf Kritik des BfU?
Kritik an den WAB-Kursen äusserte die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU). Diese kam in Studien zum Schluss, dass die Kurse Verbesserungsbedarf haben, weil sie Neulenker nicht richtig abholen.
Ein Grund sieht das BfU darin, dass viele die Kurse erst auf den letzten Drücker absolvieren. Nach den Plänen des Bundes sollen Neulenker den WAB-Kurs zwingend in den ersten sechs Monaten nach der Fahrprüfung absolvieren.
Die geplante Reform ist von einer Arbeitsgruppe des Bundes ausgearbeitet worden. Dazu soll noch in diesem Jahr eine Anhörung durchgeführt werden.