Die Swiss ist seit Jahren der Goldesel im Lufthansa-Konzern. Die deutsche Fluggesellschaft übernahm im Frühling 2005 die Swiss International Airlines. Damals schreibt die Schweizer Airline rote Zahlen. Doch bereits 2006 vermeldet die Swiss einen Gewinn von 231 Millionen Franken, zum ersten Mal seit der Gründung im April 2002.
Seit der Übernahme durch den deutschen Luftfahrtskonzern hat Swiss insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro Gewinne erzielt, wie eine Berechnung der «Tagesschau» ergibt. Die Betriebsgewinn (Reingewinne weist das Unternehmen nicht mehr aus) bewegen sich meist in einem dreistelligen Millionen Bereich.
So auch die neusten Zahlen: Allein im ersten Halbjahr 2014 beträgt der Betriebsgewinn der Swiss (inkl. dem Schwester-Unternehmen Edelweiss) 211 Millionen Euro. In der gleichen Zeit macht die Lufthansa (inkl. Germanwings und Eurowings) nur 89 Millionen Euro Gewinn, obwohl diese viel grösser ist und rund viermal mehr Umsatz erwirtschaftet. Austrian Airlines, die auch zum Lufthansa-Konzern gehört, schreibt gar einen Verlust von 17 Millionen Euro.
«Die Lufthansa war zu träge»
Die Swiss habe eben frühzeitig reagiert und Massnahmen ergriffen, sagt Swiss-Kommunikationschef Daniel Bärlocher. Beispielsweise schaue die Swiss immer, wie man Treibstoff einsparen könne. Zudem werde nun ein Teil der Flugzeugwartung intern durchgeführt. «Auch der sehr niedrige Ölpreis hat der Swiss geholfen», sagt Bärlocher.
«Die Lufthansa war viel zu lange zu träge», meint auch Aviatik-Experte und Journalist Patrick Huber. «Man sagt ja, dass ein Swiss-Mitarbeiter die Arbeit von drei Lufthansa-Mitarbeitern macht. Was wahrscheinlich nicht ganz stimmt, aber doch eine Tendenz aufzeigt.»
Ein grosses Problem sind auch die Piloten der Lufthansa, die immer wieder streiken, obwohl sie mehr verdienen als jene der Swiss. Die Swiss dagegen hat die Probleme mit den Gewerkschaften gelöst und ist auch sonst gut aufgestellt. Die Swiss ist zuversichtlich, dass auch in der Zukunft weiterhin Millionengewinne sprudeln werden.