- Erstmals seit September 2016 kostet ein Euro wieder 1,10 Franken.
- Überraschend starke deutsche Exporte bescherten dem Euro am Montag einen Höhenflug, so dass er die Marke knacken konnte, nachdem er lange nur daran gekratzt hatte.
- Noch zu Jahresbeginn hatte die Unsicherheit um die französischen Wahlen den Euro geschwächt.
Nachdem Europafreund Emmanuel Macron die Präsidentenwahl gewonnen hatte, legte die europäische Gemeinschaftswährung an Wert zu.
Auch die Spekulationen auf ein Ende der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) trugen dazu bei.
Zuletzt gab es auch weniger Anzeichen, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit Devisenkäufen den Franken schwächen musste.
Ein überraschend starker Anstieg der deutschen Exporte im Mai verhalf dem Euro zu weiterem Auftrieb. Laut dem Statistischen Bundesamt legten die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent zu und damit deutlich stärker als von Analysten prognostiziert.
Auch die Importe entwickelten sich dynamischer als erwartet. Vor allem der Handel mit den Ländern ausserhalb der Europäischen Union nahm an Fahrt auf.
Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann
Die Schwäche des Frankens ist vor allem einer neuen Stärke des Euros zuzuschreiben. Die deutschen Exporte sind im Mai überraschend stark angestiegen, wie heute bekannt geworden ist – und haben den Wert des Euros weiter gestärkt, dies nachdem bereits die Wahl des Pro-Europäers Emanuel Macron zum französischen Staatspräsidenten für neue Zuversicht gesorgt hatte in der EU. Devisenspezialisten rechnen damit, dass der Trend anhält und der Euro in den kommenden Wochen bis auf 1.12 Franken ansteigt. |