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Gibt man im Web-Duden «beziehungsunfähig» ein, spuckt das Programm folgende Sätze aus: «Leider haben wir zu Ihrer Suche nach 'beziehungsunfähig' keine Treffer gefunden. Oder meinten Sie: bewegungsunfähig?» Ähm, interessanter Gegenvorschlag, aber nein, sorry, meinten wir nicht.
Wo sich der Duden ratlos zeigt, muss man halt selber das Hirn aktivieren, den Begriff definieren. Die obigen Versuche sind Annäherungen an ein Phänomen, das gemäss Jungautor Michael Nast (Jg. 1975) überaus typisch ist für eine ganze Generation.
Viele 20- bis 40-Jährigen binden sich nicht
Michael Nast kennt und beobachtet sie, die Steppenwölfe und lonesome Cowboys, die abends durch die Clubs ziehen – auf der Suche nach einer Nähe, die sie dann doch nur stundenweise ertragen. Der Deutsche erzählt in seiner wöchentlichen Kolumne und im Buch «Ist das Liebe oder kann das weg?» vom sonderbaren Verhalten geschlechtsreifer Grossstädter und gilt als männliche Version von Carrie Bradshaw. Nast ist überzeugt, dass das «Problem» der Beziehungsunfähigkeit ein gesellschaftliches ist:
Wir werden zu Konsumenten erzogen und fragen uns auch bei Beziehungen ständig: Gibt's da draussen nicht doch noch was Besseres?
Mit seinem Text «Generation Beziehungsunfähigkeit» hat Michael Nast ganz offensichtlich ins Schwarze getroffen: Der Blog-Beitrag wurde über eine Million Mal aufgerufen.
Zählt ihr euch ebenfalls zur eingeschworenen Gemeinde der Beziehungsunfähigen? Oder hat man schon mal versucht, euch mit dem Wort in die Flucht zu schlagen? Wie würdet ihr den Begriff definieren?