Es ist dunkel geworden draussen an diesem Montagabend im November. Scheinwerferlicht drinnen im Radiostudio von SRF 3. Herbert kommt. Trotz Interview-Marathon taucht Grönemeyer voller Energie bei uns auf. Schwarzer Anzug, modische Sportschuhe mit gelben Schuhbändeln.
«Ich war eigentlich immer eine Frohnatur» - das heisse aber nicht, dass er nicht auch seine melancholischen Moment habe, erzählt er Moderator Nik Hartmann. «Die überfallen mich dann einfach.»
Mit dem poetischen Liebeslied «Morgen» kündigt der 58-jährige Herbert Grönemeyer sein 14. Studioalbum an: «Dauernd Jetzt» erscheint am 21. November. Beim Albumtitel, so sagte Grönemeyer schon in Interviews, geht’s darum, mehr in der Gegenwart zu leben.
«Ich bin ein Müssiggänger, kann wunderbar in den Tag hineinleben.» Zum Begriff Wochenende habe er als Musiker sowieso keinen echten Bezug. Wochenende ist meist dann, wenn der deutsche Star auf der Bühne steht.
Mit seiner Charakterstimme und seinem Gespür für gute Songs gehört er zu den wichtigsten und beliebtesten deutschen Musikern. Sein bisher erfolgreichstes Album «Mensch» (2002) ging 3,7 Millionen Mal über den Ladentisch – die bisher meistverkaufte Platte der deutschen Musikgeschichte.
Im Interview mit SRF 3 erzählt Grönemeyer, dass sich durch all die Jahre seine Art zu texten verändert habe.
Heute würde ich meinen Hit 'Männer' ganz anders schreiben.
Es sei ihm jetzt beim neuen Album leichter gefallen, über sich selber zu schreiben, als in der Vergangenheit. «In jedes Album fliesst mit ein, womit man sich privat gerade rumschlägt.»
Gute Ausgangslage also für das kommende Album – zumal Grönemeyer hierzulande auch bald live zu sehen ist, am 19. Mai 2015 im Hallenstadion Zürich.