Die Emanzipation des Schweizerdeutschen ist seit Längerem in vollem Gange.
Weg von der Belächelbarkeit, weg von stumpfen Texten, die den Hörer zu «es tönt eifach so holprig of Schwiizerdütsch»-Aussagen verleiten lassen.
Dachs aus St. Gallen sind ein weiteres Beispiel für Mundart-Pop, der sich hören lassen kann.
Eigenbrötlerattitüde meets Bünzlitum
«Mir baued üs e Hus, do nume für üs uf, mir baued üs e Hecke, mir lueged nöd um de Egge», singt Basil Kehl auf der Leadsingle der am Freitag erscheinenden EP «Büzlä».
Die Texte von Dachs wirken smart, ohne dabei stark von Ironie oder Humor gestützt zu werden.
Basil singt von Eigenbrötlerattitüde. Im Lied «Z'Sangalle schneits s'ganz Johr» lässt er St. Gallen und Zürich gegeneinander «antreten». St. Gallen dabei in der Rolle des Verlierers hinter der selbstdeklarierten Weltstadt Zürich. «Wemmer a de Limmat scho de Summer vespürt, denn hani mini Schlittschue scho gschüert, weld Weiere gfrüert, i mues ufs Jommeriis go tanze.» Dachs, die neuerdings übrigens nur noch als Duo unterwegs sind, besingen das Bünzlitum.
Electropop mit warmen Harmonien
Musikalisch bewegen sich Dachs in warmen Harmonien. Basil's Kopfstimme wirkt clean und ästhetisch, die Vocals finden in den sorgfältigen Arrangements wunderbar Platz. Die dezidierten Texte finden dabei stets genügend Raum.
Mit ihrer Single « Bumerang » konten Dachs letztes Jahr den Opener-Slot am OpenAir St.Gallen reissen. Ihre EP «Büzlä» ist ein ebenso gelungenes Debüt (der längeren Sorte).