«Es ist ein wunderschönes Gefühl, in Topverfassung zum Final antreten zu können», sagte Federer nach seinem Sieg gegen Wawrinka. Denn vor einem Jahr musste er Djokovic den 3. Titel in Serie kampflos überlassen. «Ich habe kaum gehen können», erinnert sich Federer.
Sein Selbstvertrauen ist noch grösser als meines.
Der Service als Schlüssel
Wie die Nummer 1 der Welt zu knacken ist, bewies der Baselbieter im 2. Gruppenspiel, das er 7:5, 6:2 gewann. «Es ist einfach zu sagen ‹copy-paste, noch einmal gleich machen›. Aber er wird besser spielen», blickt Federer voraus.
Der Schlüssel liege beim eigenen Service. «Ich muss gut aufschlagen und versuchen, ihn so unter Druck zu setzen, dass er sich nicht wohlfühlt.»
Was passiere, wenn man keine Gratispunkte mit dem Aufschlag erhalte, habe man im Halbfinal von Rafael Nadal gegen Djokovic gesehen. «Dann spielt er unglaublich stark», erklärt Federer.
Er ist beinahe unschlagbar.
Der chancenlose Spanier war nach seinem Match gegen den Serben sichtlich beeindruckt. «Er ist momentan beinahe unschlagbar und besser als ich», meinte Nadal. Eine Waffe wie Federers Aufschlag vermisste er in seinem Arsenal schmerzlich.
Gegen Wawrinka stürmte Federer jedoch auch auffällig oft ans Netz. Grundlinien-Duelle gab es nur selten. Das Match dürfte eine gute Vorbereitung gewesen sein auf den Showdown am Sonntag.
Selbstvertrauen auf beiden Seiten
Diesen nimmt er mit breiter Brust in Angriff. «Ich glaube, sein Selbstvertrauen ist doch noch etwas grösser als meines, in Anbetracht seiner Erfolge in diesem Jahr», sagt Federer. Doch er weiss auch: «Wenn ihn jemand zweimal schlagen kann, dann wohl ich. Denn der letzte Sieg gibt mir eine Extraportion Selbstvertrauen.»
Dreimal habe ich in diesem Jahr gegen Roger verloren.
Djokovic gibt sich vorsichtig: «Dreimal habe ich in diesem Jahr gegen Roger verloren. Wenn er gut drauf ist, dann ist es sehr hart gegen ihn.» Er wisse, dass Federer gerne gegen ihn spiele, denn er könne sein Spiel mit Slice Netzvorstössen variieren.
«Ich hoffe, dass ich besser spiele als vor ein paar Tagen, aber die Vorstellung gegen Nadal gibt mir Grund, das auch zu glauben», betont der Serbe. Und er erinnert sich gerne: «Die Siege in Wimbledon und beim US Open gegen Roger, den besten Spieler der Geschichte, das waren meine herausragenden Ergebnisse in dieser Saison.» Es stehe viel auf dem Spiel, meint Djokovic. Das sieht Federer wohl nicht anders.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.11.2015, 21:00 Uhr.