Nach drei Sätzen hatte alles nach dem vorzeitigen Klassenerhalt ausgesehen. Das erstmals im Davis Cup aufgestellte Doppel Roger Federer und Marco Chiudinelli führte mit 2:1 Sätzen und schien auf gutem Weg dafür zu sorgen, dass der amtierende Champion auch 2016 zu den besten 16 Tennis-Nationen gehört.
Doch ein schwaches Aufschlaggame von Chiudinelli bei 4:5 im vierten und von Federer zu Beginn des fünften Durchgangs brachte das Schweizer Duo um die gute Ausgangslage.
Federer gibt sich selbstkritisch
«Sie hatten gute 10 Minuten, die am Ende den Unterschied ausgemacht haben», analysierte Federer. «Es lag aber sicher auch an uns. Wir haben nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen und nicht so gut serviert. Sie haben das dann perfekt zu Ende gespielt», gab sich der 34-Jährige selbstkritisch und lobte gleichzeitig die Gegner.
De Bakker und Middelkoop kamen im fünften Satz tatsächlich so richtig in Fahrt, zeigten teilweise Zaubertennis und brachten die Führung locker ins Ziel. Damit darf der krasse Aussenseiter weiter vom Klassenerhalt träumen.
Federer als klarer Favorit
Dieser dürfte für die Niederlande aber trotz Doppel-Coup nur schwer zu bewerkstelligen sein. Am Sonntag muss De Bakker aller Voraussicht nach gegen Federer ran. In den drei bisherigen Duellen konnte der Niederländer noch keinen Satz gewinnen.
Ich habe Verhärtungen an gewissen Muskeln, aber das ist völlig normal.
Dementsprechend zuversichtlich geht Federer in dieses Duell: «Wir sind immer noch in Front und deshalb guten Mutes.»
Auch körperlich dürfte einem erfolgreichen Ausgang nichts im Wege stehen, auch wenn Federer im Doppel ein «Medical Timeout» nehmen musste. «Ich habe Verhärtungen an gewissen Muskeln, aber das ist völlig normal. Das sollte für Sonntag kein Problem sein», gab die Weltnummer 2 Entwarnung. Captain Severin Lüthi versicherte: «Roger wird hundertprozentig spielen können.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 19.09.15 12:55 Uhr.