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Ein solches Spiel hat das Wimbledon-Publikum seit der legendären Isner-Mahut-Partie vor 7 Jahren nicht mehr gesehen: 4:47 Stunden dauerte der Achtelfinal zwischen dem dreifachen Turniersieger Rafael Nadal und Gilles Muller bereits an.
Dann schlug Nadal eine Vorhand ins Aus und der grösste Sieg in der Karriere des Luxemburgers war perfekt. 6:3, 6:4, 3:6, 4:6 und 15:13 lautete das Resultat aus Sicht des Aussenseiters. Er steht zum 2. Mal in einem Grand-Slam-Viertelfinal – fast 9 Jahre nach seinem Vorstoss unter die letzten 8 an den US Open.
Nadal kommt immer wieder zurück
Mullers Sieg war letztlich verdient: Mit 2:0 Sätzen hatte er geführt und sich im 5. Satz bereits 4 Matchbälle erkämpft, die Nadal aber alle abwehrte. Der Spanier unterstrich wie schon so oft seine Kämpferqualitäten.
Trotz der vergebenen Matchbälle und trotz mehrfacher einfacher Fehler in wichtigen Situationen steckte Muller nicht auf. Der starke Aufschläger (30 Asse) war jeweils näher am Break als Nadal.
Einzig bei 9:9 musste er Breakchancen abwehren – was ihm unter anderem dank eines Overrule-Entscheides des Stuhl-Schiedsrichters auch gelang.
Angst vor Replay am Dienstag
«Ich bin einfach nur glücklich, dass es vorbei ist. Ich hatte schon Angst, dass wir am Dienstag zurückkommen müssen», sagte Muller, der das Spiel bei einbrechender Dunkelheit beendete. Sein nächster Gegner ist der Kroate Marin Cilic , der sich souverän gegen Roberto Bautista Agut durchsetzte.
Schon einmal war Muller Endstation
Für Nadal ging eine grosse Serie zu Ende: 28 Sätze hatte der French-Open-Sieger an Major-Turnieren hintereinander gewonnen – bis Muller kam. Im Head-to-Head verkürzte der Luxemburger auf 2:4. Den zuvor einzigen Sieg gegen Nadal hatte er 2005 gefeiert – in Wimbledon.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.7.17, 14:00 Uhr