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Werdenberg
Bild: Keystone / Martin Ruetschi
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Von «Arsch» bis «Zumpengut»: Das St. Galler Flurnamenbuch

Die Orts- und Flurnamenforschung hat in der Schweiz eine lange Tradition. Mit dem St. Galler Flurnamenbuch wird an der Universität Zürich ein über 50 Jahre altes Projekt fortgeführt, das jedoch nie als echtes Buch publiziert werden wird.

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Wer im Internet unter ortsnamen.ch in den Gemeinden des Kantons St. Gallen stöbert, wird schon bald amüsiert vor sich hinschmunzeln. Die Bandbreite an Flurnamen, die dieser Kanton bietet, ist verblüffend. Sie reicht von in der ganzen Schweiz weit verbreiteten Varianten (zum Beispiel «Schwendi») über höchst skurrile («Bischwisch») bis hin zu ziemlich anstössig anmutenden Bezeichnungen («Arsch»).

Doch das St. Galler Namenbuch taugt nicht nur zum Amüsement, sondern hat besonders für Sprachinteressierte wirklich viel zu bieten: Beim genaueren Hinschauen lernt man zum Beispiel, dass der scheinbar anstössige «Arsch» mit dem menschlichen Hinterteil herzlich wenig zu tun hat, sondern dass diese Bezeichnung ihre Ursprung im rätoromanischen Wort árder («brennen, verbrennen») und dessen Partizip ars, arsa («verbrannt, abgebrannt») hat. Der «Arsch» ist also eine verbrannte Stelle im Land. Und diese rätoromanische Wortwurzel ist an sich ebenfalls etwas Besonderes: Der Kanton St. Gallen ist abgesehen von Graubünden der einzige Kanton der Deutschschweiz, in dem Orts- und Flurnamen überhaupt auf das Romanische zurückgehen.

Das gegenwärtige Forschungsprojekt stützt sich auf Vorläufer, die bis in die frühen 1960er-Jahre zurückgehen. Entgegen seinem Namen wird das St. Galler Flurnamenbuch aber nicht mehr als Printfassung erscheinen, sondern lediglich im Internet abrufbar sein.

Dr. Simone Berchtold leitet das Projekt St. Galler Namenbuch an der Universität Zürich zusammen mit Prof. Ludwig Rübekeil. Wir sprechen mit ihr und anderen Projektmitarbeitenden über die Geschichte des Projektes, über die Arbeit daran, und wir stellen eine Auswahl der speziellsten Flurnamen im Kanton vor.

Ausserdem geht es in der Sendung neben den Begriffs- und Namenserklärungen (diesmal die Flurnamen «Bernrain» und «Chauen», sowie der Familienname Gurtner) noch um das «Buochser Heidi»: Der Schweizer Schauspieler und Autor Hanspeter Müller-Drossaart bringt im Theater Buochs seine Adaption des Klassikers von Johanna Spyri zur Aufführung.