Im kommenden September wird die Nagra – die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle – jenen Standort für ein geologisches Tiefenlager empfehlen, den sie für den am besten geeigneten hält. An den Reaktionen darauf wird sich zeigen, ob die Endlagersuche heute mit grösserer Akzeptanz verläuft als noch bis in die 1990er-Jahre.
Ganz anders läuft die Endlagerfrage in Finnland ab: Dort befindet sich das erste Lager für radioaktive Abfälle aus AKW bereits im Bau und soll innert weniger Jahre den Test-Betrieb starten. Die Suche nach einem Standort und die Bewilligung für den Bau gingen über die Bühne, ohne dass die betroffene Gemeinde ein Veto eingelegt hat.
Was läuft anders in Finnland als in der Schweiz? Was kann die Schweiz vom skandinavischen Land kopieren? Und welche Probleme muss sie auf eigene Art und Weise lösen?
Studien und Berichte:
- Rolle der Gemeinden bei der finnischen Endlagersuche: https://doi.org/10.1016/j.pnucene.2021.103632
- Empfehlungen der OECD zur partizipativen Endlagersuche: https://www.oecd-nea.org/jcms/pl_14486/partnering-for-long-term-management-of-radioactive-waste?details=true
- Vorstudie zur partizipativen Entsorgung in der Schweiz: https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/1404.pdf
Buch:
- "Deep Time Reckoning" (2020, engl.), Vincent Ialenti, MIT Press
Radioaktiver Abfall (2/2): Die Angst vor einem Atommüll-Lager
Vehementer Widerstand aus der Bevölkerung führte dazu, dass die Suche nach einem Endlager in der Schweiz immer wieder scheiterte. Seit knapp 15 Jahren verläuft diese schwierige Suche nach einer neuen Strategie - einer Strategie, welche die Ängste und Befürchtungen der Menschen mit einbeziehen soll.
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