«Das war ein taktisch cleverer Schachzug von Borissow», sagt Marc Lehmann. «Mit seinem Rücktritt hat er den Protesten den Wind aus den Segeln genommen.» Die Protestbewegung sei für diese Wahlen schlicht noch nicht bereit gewesen, urteilt der SRF-Osteuropa-Korrespondent. Jetzt ist die konservative Gerb-Partei zwar wieder stärkste politische Kraft im Land, nur: Weil sie im Parlament keine Mehrheit erreicht, ist sie auf Koalitionen angewiesen. Eine Patt-Situation zeichnet sich ab. «Bulgarien bräuchte jetzt aber dringend eine Regierung, die das Land aus der Krise führen kann.» Denn: In den letzten zehn Jahren haben aus wirtschaftlichen Gründen über eine Million Menschen das Land verlassen. Diese Leute fehlten jetzt in Bulgarien, sagt Lehmann. Und jene, die geblieben sind, leiden unter Arbeitslosigkeit, Armut, hohen Strom- und Gaspreisen und dem Machtmissbrauch von Clans.
Inhalt
Marc Lehmann nach den bulgarischen Parlamentswahlen
Ein EU-Land am Rande: In Bulgarien hat die Partei des bürgerlichen Ex-Premier-Ministers Borissow die Parlamentswahl gewonnen. Gast von Susanne Brunner ist SRF-Osteuropa-Korrespondent Marc Lehmann in Sofia.
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