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Der Chirurg Martin Meuli operiert als Erster in Europa Babys noch im Mutterleib. Bild: Valérie Jaquet, Kinderspital Zürich.
Bild: Valérie Jaquet, Kinderspital Zürich.
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Martin Meuli: Der Chirurg, der Ungeborene operiert

Damit Kinder mit einem «offenen Rücken» nicht schwerstbehindert geboren werden, operiert Martin Meuli an Ungeborenen. Er ist Direktor der Chirurgischen Klinik am Universitäts-Kinderspital in Zürich und Gast von Susanne Brunner.

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Spina bifida – wörtlich: «gespaltene Wirbelsäule» – ist bei Neugeborenen selten und trotzdem nach Herzfehlern der zweithäufigste Geburtsdefekt. Eine Form dieses Geburtsdefekts nennt man «offener Rücken», weil beim Fötus das Rückenmark frei liegt. Schon während der Schwangerschaft kommt es zu Nervenschädigungen, und das Kind kommt mit schweren Behinderungen zur Welt: Lähmung, Wasserkopf, Inkontinenz. Martin Meuli operiert mit seinem Team deshalb vor der Geburt des Kindes.

Gestern hat das Kinderspital Zürich nach fast 70 solchen Operationen Bilanz gezogen: Für Zweidrittel der vorgeburtlich operierten Kinder ist sie positiv, rund ein Drittel hat fast gar keine Behinderungen mehr. Bei einem Drittel ist die Bilanz negativ: Diese Kinder leben mit Behinderungen. Martin Meuli ist ein Pionier dieser fötalen Chirurgie, und es gibt auch ein Buch über ihn: «Operation am Ungeborenen».