- Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat den Grand Prix Design 2025 vergeben.
- Die Jury zeichnete Anna Monika Jost, Bruno Monguzzi und Batia Suter mit dem namhaften Preis aus.
- Die Auszeichnung ist mit je 40'000 Franken dotiert.
Anna Monika Jost: Swiss Style bis postmodern
Die Arbeit der in Paris lebenden gebürtigen Bündnerin Anna Monika Jost mache diese «zu einer prägenden Gestalterin, die in drei Sprachräumen erfolgreich war», schreibt das BAK in seiner Mitteilung.
Die 80-jährige Grafikdesignerin war vor allem in Zürich, Mailand und in Paris tätig. Ihr Werk umfasst Arbeiten sowohl in den Bereichen der Werbung und Verpackung als auch an Publikationen und Magazinen. Ihr Stil reicht vom Swiss Style bis zur Postmoderne, heisst es weiter.
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Bild 1 von 3. Anna Monika Jost ist eine vielseitige Grafikerin, die in ihrer 50-jährigen Karriere für namhafte Kunden in Italien, der Schweiz und Frankreich tätig war. Bildquelle: BAK/Rudi Meyer.
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Bild 2 von 3. Ihr Werk umfasst Werbemittel, Verpackungen, Publikationen, Magazine, Messeauftritte und visuelle Identitäten, geprägt von Mut zur Farbe und stilistischer Offenheit. Bildquelle: BAK/Umberto Romito ZHdK.
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Bild 3 von 3. Josts Arbeiten reichen spiegeln ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene kulturelle und sprachliche Kontexte wider. Plakat für Olivetti S.p.A., von 1966 aus der Plakatsammlung des Museums für Gestaltung Zürich. Bildquelle: BAK/Ivan Šuta, Museum für Gestaltung Zürich ZHdK.
Zu ihren bekannten Auftraggebern zählte früh das italienische Industrieunternehmen Olivetti, für welches sie als Werbegrafikerin etwa bunte, im 70er-Jahre-Stil gestalteten Plakate anfertigte. Sie arbeitete aber auch für Fiat oder die französische Eisenbahngesellschaft SNCF.
Ihre Arbeit sowohl für kommerzielle Werbung als auch für kulturelle Institutionen und im Editorial Design macht sie zu einer prägenden Gestalterin, die in drei Sprachräumen erfolgreich war.
Bruno Monguzzi: Auf das Wesentliche reduziert
Mit Bruno Monguzzi erhält ein Tessiner den Schweizer Grand Prix Design 2025: Der Grafikdesigner, Fotograf, Typograf und Dozent mit Jahrgang 1941 habe die visuelle Kommunikation weltweit beeinflusst, schreibt das BAK. 1961 kam er zum international stilprägenden Studio Boggeri in Mailand, Italiens bekanntesten Grafik-Studio.
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Bild 1 von 3. Mit seiner Tätigkeit als Grafikdesigner, Fotograf, Dozent und Berater hat Bruno Monguzzi die visuelle Kommunikation weltweit beeinflusst und das Verständnis für Grafikdesign gefördert. Bildquelle: BAK/Melk Imboden.
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Bild 2 von 3. Seine Werke, darunter ikonische Plakate und Buchgestaltungen, spiegeln die Essenz seiner visuellen Philosophie wider: Die Reduktion auf das Wesentliche, um Komplexität einfach und zugänglich darzustellen. Bildquelle: BAK/Bruno Monguzzi.
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Bild 3 von 3. Monguzzis undogmatische Praxis vereint die Rolle des Denkers mit der des Entwerfers. Bildquelle: BAK/Bruno Monguzzi.
Monguzzi kennt man besonders von seinen Plakaten für den Kulturbereich oder wegen seiner Buchgestaltungen. Seine Plakate erinnern nicht selten an Collagen, Monguzzi griff auch zu klassischen Instrumenten wie Schere und Stift. Er reduziere auf das Wesentliche und stelle Komplexes zugänglich dar, schreibt das BAK. Sein Engagement für kulturelle Projekte und Bildung macht ihn zu einem wichtigen Botschafter des Schweizer Designs auf der globalen Bühne.
Batia Suter: Poetische Muster
Nicht als Grafikdesignerin, sondern als Künstlerin erhält die dritte Gewinnerin, Batia Suter, die bedeutende Schweizer Auszeichnung. Die 1967 im zürcherischen Bülach geborene Suter bildete sich in Winterthur zur Buchbinderin aus und studierte dann in den Niederlanden Kunst. Heute lebt und arbeitet sie in Amsterdam. International einen Namen machte sie sich mit grossformatigen Bildmontagen. Suters Arbeiten in der Fotografie und in Druckmedien verfolgen oft einen experimentellen Ansatz.
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Bild 1 von 3. Batia Suter ist international bekannt für ihre experimentellen Ansätze in Fotografie und Druck. Bildquelle: BAK/Dana Lixenberg.
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Bild 2 von 3. Ihre Praxis nährt sich von wissenschaftlichen Fachgebieten wie der Semiotik, der Psychologie oder der Kulturtheorie. Suter lässt sich ebenso durch populäre Bildsprachen und Werbung inspirieren. Bildquelle: BAK/Batia Suter.
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Bild 3 von 3. Mit ihrer Arbeit erneuert sie unseren Blick auf Bilder und ihre mannigfaltigen Erscheinungsformen und ehrt zugleich das Handwerk der Reproduktion und des Buches. Bildquelle: BAK/ROMA Publications.
Die Künstlerin befasst sich unter anderem mit Natur, Psychologie und Kulturgeschichte, was sich in ihren poetischen Bildabfolgen und -mustern spiegle. Sie hinterfrage Bildkategorien, schreibt das BAK. «Ihr Werk überrascht, fasziniert und beweist die Kraft des gedruckten Bildes, selbst im digitalen Zeitalter.»