Er hat Johnny Cash aus der Versenkung geholt. Die Beastie Boys entdeckt. Die Red Hot Chili Peppers gross gemacht: Rick Rubin ist einer der erfolgreichsten Musikproduzenten überhaupt. Es wundert deshalb nicht, dass bekannte Stars dabei sind, wenn er einen Podcast macht: Tom Petty , David Byrne , Norah Jones oder Ozzy Osbourne waren alle schon zu Gast.
Den Podcast «Broken Record» macht Rubin zusammen mit den Journalisten Malcolm Gladwell und Bruce Headlam. In jeder Folge sprechen sie mit einer Musikerin übers Musikmachen. Der bärtige Starproduzent tut dies mit grosser Gelassenheit – im Wissen, dass seine Gäste gerne und viel über ihre Passion sprechen.
Auch ernste Themen kommen im Podcast zur Sprache – persönliche Krisen und Rückschläge. Das beginnt schon in der allersten Folge 2018 : Damals wütete in Kalifornien ein Waldbrand und Rubin wusste zum Zeitpunkt des ersten Gesprächs nicht, ob sein Studio möglicherweise gerade in Flammen steht.
In einer anderen Folge erzählt der Rapper Andre 3000 , eine Hälfte des Duos «Outkast», von einer Schaffenskrise, die sich seit Jahren hinzieht. Er, der als Genie gilt, hat seit geraumer Zeit keinen Song mehr schreiben können. Und Darryl McDaniels von «Run DMC» erzählt, wie er zu Zeiten seines grössten Erfolgs kurz vor dem Selbstmord stand: «Sobald das Album erschien, sagte etwas in mir: ‹Ich will nicht mehr leben.›»
Es sind ungeschönte, aber liebevolle Blicke auf das Musikmachen und das Leben als Musiker. Nicht immer ist das so bittersüss wie in den genannten Beispielen.
Jack White etwa geht der Frage nach, warum man keinen Blues-Song über einen Tesla singen kann. Und aus dem Drummer und Produzenten Questlove sprudeln so viele Geschichten, dass er gleich zwei Podcast-Folgen füllt. Das sind Gespräche voller mitreissender Energie, die Lust machen, ganz viel Musik zu hören.