Methode
Wettermodelle können Luftpartikelpfade berechnen, die von beliebigen Orten aus starten (Vorwärtstrajektorien). Verändert man den Startzeitpunkt oder den Ort jeweils ein wenig, lassen sich Ensembles von Trajektorien erzeugen. Kleine Änderungen am Startort führen dabei mit zunehmender Zeit zu unterschiedlichen, teils weit auffächernden Wegen. Bleiben diese einzelnen Trajektorien über länger Zeit schmal gebündelt, ist der Transportweg der Partikel (Aerosole) gut vorhersehbar. Man unterscheidet Rückwärts- und Vorwärtstrajektorien. Die einen zeigen, woher die Luft stammt, die anderen, wohin sie sich bewegt.
Dynamische Trajektorie
Um exakte Ergebnisse zu erzielen, muss das Windfeld am Startort sehr genau bekannt sein. Diese Trajektorie «erinnert» sich immer an den Startwind. Sie wird mit Hilfe von Bewegungsgleichungen auf Druckflächen (Potentialflächen) ermittelt. Ein Luftpartikel folgt der Krümmung (Neigung) dieser Flächen. Es wird auf dem Weg auch beschleunigt oder gebremst.
Kinematische Trajektorie
Das Partikel wird einen Zeitschritt lang bewegt und am neuen Ort mit dem dort herrschenden Windkomponenten weitergeführt. Die kinematische Trajektorie vergisst also die Bedingungen beim Start. Die besten Ergebnisse , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnenerhält man, wenn man die verschiedenen Berechnungsmethoden kombiniert.
Schadstoffe in der Luft
Natürliche Quellen: Sand- und Staubstürme transportieren Tonnen von Material von Kontinent zu Kontinent.
Vulkanismus bringt Staub und Gase in die Atmosphäre ein. Starke Eruptionen schleudern Asche, Kohlendioxid (CO2) Schwefeldioxid (SO2) sogar bis in die Stratosphäre.
Die Rauchwolken riesiger Waldbrände breiten sich über grosse Gebiete aus. Die jeweiligen Spuren lassen sich mit Trajektorien darstellen.
Die Hauptquelle für die anthropogene Luftverunreinigung ist der Verkehr. Der Hausbrand, die Industrie und kalorische Kraftwerke setzten mehr oder weniger gesundheitsschädigende Partikel frei. Sie breiten sich nicht nur am Emissionsort aus, sondern werden mit dem vorherrschenden Wind verweht. Einige Abgasbestandteile werden durch das Sonnenlicht verändert oder verbinden sich mit anderen Bestandteilen der Luft. Auf ihrem Weg (Trajektorie) ändert sich ihre Konzentration. So werden sie auf ein grösseres Volumen verteilt, sinken zu Boden oder werden ausgewaschen. In Bodennähe freigesetzte Schadstoffe gelangen tagsüber durch Thermik und Turbulenz weit nach oben (1 bis 3 Kilometer). Die dort herrschende Strömung verfrachtet sie über Ländergrenzen hinweg.
Die Gefahren reichen von Belästigungen bis zur Gesundheitsgefährdung. Ausschlaggebend ist die Dosis,, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen die sich aus der Einwirkungsdauer und der Art der Luftverschmutzung ergibt.
Trajektorien und die daran gekoppelten Ausbreitungsmodelle spüren Verursacher auf. In Streitfällen werden meteorologische Gutachten bei Gericht verwendet.
Zugbahnen von Tiefdruckwirbeln und tropischen Stürmen
Trajektorien zeigen den vergangenen und den möglichen weiteren Weg eines gefährlichen Wirbelsturms auf. Die geringe Verlagerungsgeschwindigkeit des Systems wirkt sich auf die Vorausberechnung des Pfades aus. Es entstehen Sektoren, in denen der Sturm wahrscheinlich wirksam wird.
Einmal um die ganze Welt
Fjodor Filippowitsch Konjuchow, , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen ein Abenteurer, Künstler und Priester, beendete am 27.07.2016 in der westaustralischen Stadt Perth seine Erdumrundung in einem Mixed Ballon( Heissluft - Helium - Kombination).
Er umrundete in 272 Stunden und 11 Minuten (11 Tage) die Erde und landet anschliessend sicher, aber erschöpft nahe der Kleinstadt Bonnie Rock.
Damit legte er die Strecke zwei Tage schneller als der bisherige amerikanische Rekordhalter Steve Fossett (2002) zurück.
Seine Route (Trajektorie) lag auf der Südhalbkugel, sie führte ihn über eine Distanz von 34.820 Kilometer. Er überquerte Australien, Neuseeland, den Pazifischen Ozean, Südamerika, das Kap der Guten Hoffnung sowie das Südpolarmeer.
Bertrand Piccard, Orbiter: Die ersten Menschen umrundeten die Erde im Jahr 1999 Nonstop. Sie benötigten für ihre Reise 19 Tage, 21 Stunden und 47 Minuten.
60th Coupe Aéronautic Gordon Bennett 2016
Die Schweizer Kurt F, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnenrieden und Pascal Witprächtiger , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnenhatten die optimalenTrajektorien gewählt. Wie bei den meisten wurden die Teams auch von Meteorologen unterstützt.
Quellen:
- Japanischer Wetterdienst
- Deutscher Wetterdienst
- Zamg
- Esa spaceinimages
- FAI
- paulbourke net
- Gordon Bennett org