Ein Tief mit Kern über Osteuropa brachte dem Alpenraum grosse Niederschlagsmengen. Am Mittwoch und Donnerstag regnete es im Süden sehr stark, und es gab dort bis 150 Millimeter. Ab Mittwochabend fiel auch im Norden intensiver Regen. Nördlich der Alpen stellte sich eine sogenannte Gegenstromlage ein, bei der aus Nordosten feuchtwarme Luft aufgleiten konnte. Von Mittwochabend bis Samstagmittag gab es stellenweise bis 150 Millimeter Regen.
Grosse Regenmengen von Luzern bis zum Alpstein
Die grössten Regenmengen gingen an den Voralpen der Zentral- und Ostschweiz nieder. In Gersau wurden bis am Samstagmittag nicht ganz 149 Millimeter Regen verzeichnet. Mehr als 120 Millimeter Regen gab es aber auch in der Stadt Luzern, in Oberiberg, in Lachen, in Weesen, in Innerthal und auf dem Sattel. Mehr als 100 Millimeter wurden unter anderem in der Stadt St. Gallen gemessen, im Kanton Appenzell, im Toggenburg, in Engelberg, im Entlebuch und im Solothurner Jura, so auf dem Weissenstein mit 115 Millimetern.
Todesopfer im Glarnerland
Am Freitag forderte ein Murgang im Kanton Glarus ein Todesopfer. Auch im Glarnerland gab es grosse Regenmengen. Mit 90 Millimeter in Braunwald handelte es sich dort aber um vergleichsweise geringere Mengen. Die absolute Rekordmenge wurde auf dem Säntis mit 250 Millimetern registriert. Bei Niederschlagsmessstationen im Hochgebirge, wo der meiste Teil des Niederschlages in Form von Schnee fällt, sind die Messwerte aber immer mit grosser Vorsicht zu geniessen, da zum Teil Schneedrift die Messergebnisse verfälschen kann.
Jetzt auch noch Gewitter!
Am (Samstag-)Mittag nahm der Dauerregen auch im Nordosten ein Ende. Allerdings lag eine Kaltfront bereits am Nordrand der Schweiz. Am Nachmittag und Abend muss nun auf der Alpennordseite verbreitet mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Dort wo sich ein Gewitter entlädt besteht weiterhin die Gefahr von lokalem Hochwasser und vor allem auch von Murgängen, da die Böden stark durchnässt sind! Hinter der Front sinkt die Schneefallgrenze an den Voralpen gegen 1000 Meter. Dies führt zumindest dazu, dass aus dem Hochgebirge nicht noch weitere Niederschlagsmengen abfliessen. Auf Grund der kalten Luft besteht allerdings am Sonntagmorgen lokal bereits wieder die Gefahr von Bodenfrost im Mittelland.
Pfingsten bleibt unbeständig
Am Pfingstsonntag gibt es voraussichtlich nur noch am Morgen im Osten etwas Niederschlag. Tagsüber ist es trocken und teilweise sonnig. Mit 11 Grad bleiben aber die Temperaturen tief. Bereits am Montagnachmittag kommen in der Deutschschweiz neue Schauer auf. Die Niederschlagsmengen sind aber vergleichsweise gering. Insgesamt dürfte die Menge von 10 Millimetern kaum überschritten werden.
Das grosse Los: Tessin!
Ab ins Tessin war die Losung an diesem Wochenende. Am Samstagmorgen war es zwar oft bewölkt. Schon am Mittag setzte sich die Sonne wieder durch. Am Samstagnachmittag und –abend sind zwar lokale Schauer und Gewitter möglich. Am Sonntag und Montag sorgt aber Nordföhn für meist sonniges Wetter. Die Temperaturen steigen dabei auf 22 Grad.