Die kantonalen Asylunterkünfte sind überbelegt: Die Belegung betrage aktuell 115 Prozent, schreibt das kantonale Gesundheitsdepartement in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Suche nach geeigneten Unterkünften gestalte sich schwierig, auch weil sich alle möglichen Standortgemeinden vehement gegen solche Unterkünfte zur Wehr setzen.
«Regierungsbunker» als Asylunterkunft
Deshalb setzt die Regierung nun auch den als «Regierungsbunker» bekannten Kommandoposten Liebegg. Das unterirdische Gebäude unterhalb der Landwirtschaftlichen Schule ist im Besitz des Kantons. Die Regierung will den militärischen Teil des Bunkers umnutzen und dort vorläufig 60 Asylsuchende unterbringen.
Nicht betroffen wäre der zivile Teil der Bunkeranlage: Dieser Teil wird in Krisenzeiten vom kantonalen Führungsstab genutzt. Der kantonale Rechtsdienst habe die Situation auf der Liebegg geprüft, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Kanton geht davon aus, dass eine Asylunterkunft zonenkonform ist.
Aber auch in Gränichen will man sie nicht
Allerdings braucht es für die Umnutzung des Bunkers eine Baubewilligung. Diese muss die Gemeinde Gränichen erteilen. Man habe mit Gemeinderat und Landwirtschaftlicher Schule erste Gespräche geführt, schreibt die Regierung in ihrer Mitteilung. Es seien aber weitere Gespräche notwendig.
Dies zeigt die umgehende Reaktion der Gemeinde Gränichen: Noch am Mittwochabend teilte der Gemeinderat mit, dass er sich gegen die geplante Asylunterkunft stelle. Man werde «alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um das Vorhaben zu verhindern».
Die Bevölkerung soll an einer öffentlichen Veranstaltung informiert werden. Diese findet laut Kanton allerdings erst dann statt, wenn das Baugesuch publiziert wird.