Aargau Solothurn - Eppenberg: Noch ein Jahr, bis die Tunnelbohrmaschine losfährt
«Ich habe eine schlechte Nachricht für Journalisten», sagte Thomas Schweizer am Dienstag in Wöschnau: «Es läuft supergut.» Schweizer ist SBB-Gesamtprojektleiter für den Vierspur-Ausbau zwischen Aarau und Olten. Die Arbeiten sind auf Kurs und unübersehbar, insbesondere in Wöschnau und Gretzenbach.
Mein Albtraum wäre, wenn ein Bagger meiner Baustelle die nahe SBB-Hauptschlagader trifft und tausende Leute nicht ans Ziel kommen.
An den beiden Enden des künftigen Eppenbergtunnels der SBB im Solothurner Niederamt bleibt derzeit kaum ein Stein auf dem anderen. In Wöschnau und Gretzenbach bereiten bis zu 100 Bauarbeiter die beiden Portale des Tunnels vor, damit im Spätsommer 2016 die Tunnelbohrmaschine installiert werden kann.
Die 100 Meter lange und 2400 Tonnen schwere Bohrmaschine wird auf der Wöschnauer Seite installiert und soll sich ab Ende 2016 durch den Berg fressen. Anfang 2018 soll sie dann im drei Kilometer entfernten Gretzenbach wieder zum Vorschein kommen.
Baugrube für Ostportal schon halb fertig
Die Baugrube für die Tunnelbohrmaschine ist bereits zur Hälfte fertiggestellt. Die Grubenwand wird mit Felsanker, Spritzbeton und Armierungsgittern abgestützt. Die insgesamt 1500 Anker werden bis zu 24 Meter tief in den Hang gebohrt und an der Aussenwand jeweils mit einem eine Tonnen schweren Betonquader gesichert.
Um den nötigen Platz für die Baumaschinen und die spätere Anlieferung der Tunnelbohrmaschine zu schaffen, musste die Kantonsstrasse im Baugrubenbereich rund 15 Meter in Richtung Aare verschoben werden.
Unterhalb der Hauptstrasse, an der Grenze zwischen Wöschnau und Schönenwerd, entsteht auf einer Fläche von rund zwei Fussballfeldern der Hauptinstallationsplatz für die Tunnelarbeiten. Im Endausbau verfügt dieser über Verladegleis, Betonzentrale, Werkstatt, Baubüro. Dazu eine Kantine und Schlafcontainer für ausländische Bauarbeiter.
Daneben entsteht ein rund fünf Fussballfelder grosser Zwischendeponie- und Materialaufbereitungsplatz. Bis zu 150 Bauleute werden den Installationsplatz von Anfang 2016 bis Sommer 2019 als Basis für die Arbeiten nutzen.
Ende 2020 sollen alle 4 Geleise befahrbar sein
Drei Kilometer weiter westlich, beim Gretzenbacher Kirchhügel, bereitet ein anderes Bauteam die Ankunft der Tunnelbohrmaschine vor. Sie wird hier aus dem Berg herauskommen.
Grosse Drehbohrgeräte erstellen Pfähle aus Beton für die sogenannte Zielbaugrube und den Dichtblock, ein 18 Meter hoher, 19 Meter breiter und 4 Meter tiefer Betonquader. In diesen wird der Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine auf ihren letzten Metern präzise eingeführt und fährt dann aus.
Ende 2020 soll der gesamte Vierspurausbau fertig sein. Dann verschwindet ein weiteres Nadelöhr auf der wichtigen SBB-Ost-West-Achse.
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