Eine Studie zeigt: Olten hat überdurchschnittlich viele Sozialhilfe-Fälle. Städte mit Zentrumsfunktion würden generell mehr Sozialhilfebezüger anziehen, sagten die Studienverfasser anlässlich der Publikation der Studie im Oktober. Dies, weil in Städten die Anonymität grösser sei. Anders gesagt: In kleineren Gemeinden haben Leute aufgrund der geringeren Anonymität mehr Hemmungen, Sozialhilfe zu beantragen. Zudem gibt es in Olten viele Einpersonen-Haushalte und viele junge Erwachsene, die Sozialhilfe beziehen.
Genau hier will das Parlament den Hebel ansetzen. Der Stadtrat und die Sozialdirektion sollen folgende Ziele verfolgen: das Vorgehen von jungen Erwachsenen sei zu überprüfen, der Anreiz für die Arbeitssuche müsse geschaffen werden. Zudem sollen die Zahlungen auf ein Mininum reduziert werden (gemäss SKOS-Richtlinien). Es brauche auch Massnahmen im Bereich Sanktionen und Sozialinspektorat. Jährlich soll ein Bericht über das Erreichen der Ziele dem Parlament unterbreitet werden.
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Die Ziele hat das Oltner Gemeindeparlament am Donnerstagabend verabschiedet. Die Änderungsanträge kamen deutlich durch. Die Sozialhilfe-Studie wurde damit nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern mit den Zielen ergänzt.
Die Stadtregierung zieht am selben Strick. Bereits Ende Oktober sagte Stadtrat Peter Schafer gegenüber dem Regionaljournal, er wolle nun bei den jungen Erwachsenen den Hebel ansetzen. «Wir werden nicht darum herumkommen, den Druck auf diese Leute zu erhöhen», sagte er auf Anfrage damals.