Das Freiburger Kantonsparlament war am Dienstag in zwei Lager geteilt: Auf der einen Seite die Bauern, die sich darüber beklagten, dass die Schäden durch Wildschweine unzumutbar seien: «Ich hatte Landwirte mit Tränen in den Augen am Telefon, weil ihnen Wildschweine schon zum dritten Mal die Felder zerstört hatten», sagte etwa SVP-Grossrat Gilles Schorderet.
Die Treibjagden sind umstritten
Auf der anderen Seite sprachen sich aber auch mehrere Grossräte dafür aus, die umstrittenen Treibjagden zu verbieten. Bei Treibjagden werden Wildschweine durch Jagdhunde in die Enge getrieben und dann geschossen. «Das grenzt an eine Gräueltat. Das einzige Ziel ist, soviele Tiere wie nur möglich zu vernichten», sagte der unabhängige Grossrat Louis Duc. 2012 organisierte der Kanton Freiburg zwei solche Treibjagden.
Seitens der Kantonsregierung wies Staatsrätin Marie Garnier darauf hin, dass der Kanton erst vor kurzem zusätzliche Massnahmen zur Regulierung beschlossen habe. So sei die Jagd auf Wildschweine verlängert worden und es würden auch vermehrt Hochsitze eingesetzt, um Wildschweine besser aufspüren zu können. Und auch Treibjagden blieben eine Option.
Eine knappe Mehrheit will griffigere Massnahmen
Einer knappen Mehrheit im Freiburger Kantonsparlament ging dies jedoch zu wenig weit: Mit 49 Ja- zu 46 Nein-Stimmen überwies der Grosse Rat einen Vorstoss, der verlangt, dass der Kanton die Massnahmen gegen die Wildschweinplage verschärft.