- Das diesjährige Lucerne Festival unter dem Motto «Macht» hat so wenig Besucher angelockt, wie seit Jahren nicht mehr.
- Hauptgrund dafür dürfte sein, dass weniger Sinfoniekonzerte auf dem Programm standen.
- Gestiegen ist dafür die Gesamtauslastung. «Finanziell sind wir sehr zufrieden», sagt Intendant Michael Haefliger.
Das vierwöchige Festival, das am Sonntag zu Ende geht, zählte 72'700 Besucherinnen und Besucher an den 87 Veranstaltungen. In den letzten fünf Jahren lag die Besucherzahl jeweils zwischen 78'000 und 80'000. Gegenüber dem Vorjahr wurden drei Sinfoniekonzerte weniger gespielt.
«Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe», sagt Intendant Michael Haefliger im Interview mit Radio SRF. Erfreulich sei insbesondere die Gesamtauslastung, die von 89 Prozent im Vorjahr auf 91 Prozent stieg. 20 Konzerte waren ausverkauft.
Kaum freie Plätze gab es bei den Sinfoniekonzerten mit einer Auslastung von 94 Prozent, was der Erwartung der Organisatoren entspricht. Dazu kamen über 80'000 Zuschauer, die drei der Konzerte live im Internet verfolgten.
«Auch finanziell sind wir sehr zufrieden», sagt denn auch Intendant Haefliger ohne genaue Zahlen zu nennen. Angesprochen auf die Frage, ob er bereits Verbesserungsmöglichkeiten sehe, sagte Michael Haefliger: «Aus Erfahrung ist es so, dass wir nach einem Festival jeweils zuerst etwas herunterfahren und uns ausruhen. Die genaue Analyse folgt dann erst später.»
Premiere und Abschied
Zum ersten Mal waren über 90 Alumni am Lucerne Festival präsent, um ausgewählte Projekte zu realisieren. So spielten sie etwa unter der Leitung von Riccardo Chailly ein Programm mit Werken von Aleksandr Mossolow, Bruno Maderna, Arnold Schönberg und Wolfang Rihm.
Zum letzten Mal am Dirigentenpult stand am Lucerne Festival Bernard Haitink. Der 90-jährige Maestro verabschiedete sich mit Anton Bruckners Siebter Sinfonie und den Wiener Philharmonikern von der internationalen Konzertbühne.