Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang der Anzeige am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Als vermutete Straftatbestände aufgeführt würden Veruntreuung und Urkundenfälschung, hiess es.
Ein emotional aufgewühlter Verwaltungsrat Johannes Hummel war zuvor in Chur vor die Medien getreten und hatte erklärt, das Ausmass der mutmasslichen Unregelmässigkeiten sei noch nicht absehbar. Er sprach von einer «erheblichen Summe».
Die betroffenen Kunden seien informiert worden. Tangiert von den Veruntreuungen sind laut Hummel vier Klienten. Mitarbeitende seien nicht involviert.
Öffentlich machte am Freitagnachmittag die Parkhaus Chur AG, dass sie betroffen ist. Der Schaden «dürfte erheblich sein», schrieb die Gesellschaft, ohne konkrete Angaben dazu zu machen. Gegen die mutmassliche Täterschaft sei Strafanzeige eingereicht worden.
Ex-VR-Präsident gesteht «Fehler»
Die vermuteten Veruntreuungen und Urkundenfälschungen geschahen nach Auskunft der Firma auf höchster Führungsebene. Der Anwalt des früheren Verwaltungsratspräsidenten Christian Hummel legte an der Medienorientierung ein Schreiben auf, worin der Angeschuldigte gesteht, Fehler gemacht und nicht im Interesse der Firma gehandelt zu haben.
Die Allemann, Zinsli und Partner AG gehören mit 20 Mitarbeitenden zu den grösseren Treuhandunternehmen in Graubünden. Gegründet worden ist die Firma 1961. Einer der Gründungsväter ist der verstorbene Richard Allemann, ein in Graubünden bekannter ehemaliger SVP-Politiker, Grossrat und früherer Bankratspräsident der Graubündner Kantonalbank.