Es sind alles andere als gewöhnliche Holzbauarbeiten, welche die Zimmerleute derzeit in Olten ausführen: Sie arbeiten auf der Aare, auf einer Schwimmplattform, wo sie Brandlöcher flicken und ganze Pfeiler austauschen, die mehrere 100 Kilogramm schwer sind.
Zimmermann und Vorarbeiter Pascal Kläntschi arbeitet auf dem Schwimmkörper direkt über der Aare, wo er einen mehrere 100 Kilogramm schweren Balken zurecht sägt. Dieser ersetzt einen alten Holzpfeiler unter der Holzbrücke in Olten.
Bevor die Brücke aber neue Pfeiler bekommt, müssen die alten Pfeiler weg. Einer nach dem anderen wird herausgeschnitten. Die Reihenfolge, welcher Pfeiler wann dran ist, wurde vom Ingenieur vorher genau festgelegt. So bleibt die Brücke weiterhin stabil und kann benützt werden.
Die Pfeiler aus Eichenholz müssen alle 25 Jahre ersetzt werden. Dabei ist laut den Zimmerleuten nicht das Wasser das Problem: Das Holz würde sowohl im Wasser wie auch in der Luft sehr lange genug stabil bleiben. Problematisch ist es, wenn der Wasserstand stetig sinkt und steigt. Dieses auf und ab setzt dem Holz am meisten zu.
Damit die Zimmerleute überhaupt an die Pfeiler herankommen und nicht im Wasser arbeiten müssen, haben Bauarbeiter zuvor den Bereich mit Absperrungen abgetrennt. So kann der Wasserspiegel der Aare auf 60 bis 80 Zentimeter und damit auf das Niveau der Betonfundamente abgesenkt werden.
Seit Januar wird an der Holzbrücke in Olten gearbeitet, respektive seit dann laufen die Vorbereitungen. Zuerst musste ein Schwimmkörper gebaut werden, damit das Gerüst an der Brücke angebracht werden konnte. Später diente der Schwimmkörper auch als Arbeitsplattform für die Zimmerleute. Bis im August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Beim Brand im März 2018 entstand grosser Sachschaden an der Holzbrücke in Olten. Weil ein Teil der Brücke instabil war, musste ausserdem eine Notbrücke in die alte Holzbrücke hinein gebaut werden. Die gesamte Sanierung der Brücke - inklusive Instandhaltungsmassnahmen - kostet rund 1,5 Millionen Franken.
Bevor die Arbeit an der Holzbrücke beginnen konnte, war einiges an Vorarbeit nötig. Von August 2018 bis Januar 2019 wurde intensiv geplant. Am 9. Januar 2019 wurden Metallelemente angeliefert, aus denen ein grosser Schwimmkörper gebaut wurde.
Die Schwimmplattform diente später als Transportmittel für die Gerüste, welche an der Brücke angebracht wurden. Die Plattform selber wiegt 40 Tonnen und kann weitere 60 Tonnen Material transportieren. Die Montage war relativ simpel: Ein Bauteil wurde ans andere gekoppelt.
Nachdem die Plattform fertig gestellt war, wurden die Gerüstteile angeliefert und beim Schwimmbad in Olten zusammengebaut. Als fertige Gerüst-Abschnitte wurden die Teile vom Kran auf die Plattform gehievt und dann zur Brücke gebracht, dazu brauchte es mehrere Fahrten.
Um übrigens aktuell weitere Brände auf der Brücke möglichst zu vermeiden, gilt ein vorübergehendes Rauchverbot. Ob dieses auch nach den Bauarbeiten weiterhin gilt und definitiv eingeführt wird, ist noch offen. Dazu laufen gemäss der Stadt Olten juristische Abklärungen. Das Parlament hat dazu aber bereits seinen Segen gegeben.
SRF 1, Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr, alab;gutm