- Die US-Justiz-Behörden haben offenbar die Entführung der demokratischen Gouverneurin von Michigan vereitelt.
- Eine bewaffnete Miliz habe geplant, Gretchen Whitmer zu kidnappen, das Parlamentsgebäude des Bundesstaats einzunehmen und Gewalt zu schüren.
- Insgesamt 13 Personen sind festgenommen worden, wie die Staatsanwaltschaft Michigans mitteilt.
Mehrere Verdächtige sollen im US-Bundesstaat Michigan einen Komplott gegen die Regierung und die Entführung von Gouverneurin Gretchen Whitmer geplant haben. Die Behörden verkündeten am Donnerstag 13 Festnahmen. Gegen sechs Männer wurden auf Bundesebene Strafanzeigen gestellt, gegen sieben weitere auf Ebene des Bundesstaates.
Verdächtigen droht lebenslange Haft
Die Bundespolizei FBI wirft den sechs Männern vor, mindestens seit dem Sommer über die Entführung der demokratischen Gouverneurin vor den US-Wahlen am 3. November diskutiert zu haben, wie aus einem veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht. Dafür sei das Ferienhaus der Gouverneurin observiert worden.
Mit Hilfe von Informanten, verdeckten Ermittlern und geheimen Aufnahmen von Gesprächen seien diese aufgedeckt worden, sagte Staatsanwalt Andrew Birge. Er bezeichnete die Verdächtigen als «gewalttätige Extremisten». Im Falle einer Verurteilung drohten ihnen lebenslange Haftstrafen. Die Festnahmen seien am Mittwochabend erfolgt.
Die sieben Männer, gegen die Strafanzeige auf Ebene des Bundesstaats gestellt wurde, sollen Justizministerin Nessel zufolge Verbindungen zu der Miliz namens Wolverine Watchmen haben. Ihnen wird der Versuch vorgeworfen, Adressen von Polizeibeamten herauszufinden, um sie anzugreifen und einen Bürgerkrieg anzuzetteln.
Gelobte und gerügte Gouverneurin
Gretchen Whitmer gehört zu den aufstrebenden Figuren in der demokratischen Partei. In der Coronakrise hatte sie strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, die ihr viel Lob aber auch harsche Kritik einbrachten – von Bürgern von Michigan, aber auch von US-Präsident Donald Trump. Mehrere Wochen hintereinander waren Demonstranten vor das Kapitol gezogen und hatten Whitmer «Tyrannei» vorgeworfen.
Michigan mit etwa zehn Millionen Einwohnern gilt als einer der Schlüsselstaaten bei der Präsidentenwahl am 3. November.