International - Ägypten: Mubarak plädiert auf unschuldig
Der Mammutprozess gegen Hosni Mubarak ist nach einem Monat Unterbruch aufgenommen worden – um kurz darauf auf Anfang Juni wieder verschoben zu werden. Der ehemalige Machthaber Ägyptens muss sich wegen des Todes von mehr als 800 Demonstranten vor Gericht verantworten.
Ägyptens Ex-Präsident Hosni Mubarak weist alle Schuld am Tod von hunderten Demonstranten während des Arabischen Frühlings von sich. Im Prozess, der am Samstag in der Polizeiakademie in Kairo mit einem neuen Richter von vorne begann, plädierten er und alle seine Mitangeklagten auf «nicht schuldig». Mubarak wurde im Rollstuhl in den Anklagekäfig gefahren, dort verfolgte der 85jährige mit dunkler Sonnenbrille die Sitzung.
Nach Verlesung der Anklage und hitzigen Diskussionen mit den Vertretern der Nebenklage wurde die Verhandlung vertagt. Der nächste Termin ist nach Angaben des ägyptischen Staatsfernsehens der 8. Juni.
Vor einem Monat hatte der Prozess bereits unter dem Vorsitz eines anderen Richters begonnen. Dieser erklärte sich allerdings kurz nach dem Auftakt für befangen und verliess den Sitzungssaal.
Ursprüngliches Urteil aufgehoben
Der vor zwei Jahren gestürzte Machthaber Mubarak muss sich wegen des Todes von mehr als 800 Demonstranten bei den damaligen Massenprotesten verantworten. Beim ersten Prozess im vergangenen Jahr war der heute 85jährige wegen derselben Delikte bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde jedoch wegen Verfahrensmängeln wieder aufgehoben.
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