- Die Türkei und Russland sollen sich auf einen Vorschlag einer Waffenruhe in Syrien geeinigt haben.
- Dieser Vorschlag solle nun den Konfliktparteien des Bürgerkriegslandes unterbreitet werden .
- Das berichtet die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf «vertrauenswürdige Quellen».
- Die russische Führung will eine Einigung zwischen Ankara und Moskau auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe in Syrien jedoch nicht bestätigen.
Auf die Nachfrage zu einer solchen Einigung sagte ein Kremlsprecher heute der Agentur Tass zufolge: «Ich kann diese Frage jetzt nicht beantworten, ich habe nicht genug Informationen.»
Dem Agenturbericht zufolge werde angestrebt, dass die Waffenruhe bereits in der Nacht zu Donnerstag um Mitternacht Ortszeit im ganzen Land in Kraft trete. Terrororganisationen seien von dieser Regelung ausgenommen. Das Aussenministerium in Ankara machte auf Anfrage zunächst keine Angaben dazu.
Gipfelgespräche in Astana
Im Januar wollen Russland und die Türkei zudem in der kasachischen Hauptstadt Astana zwischen Vertretern der syrischen Opposition und der syrischen Regierung vermitteln – auch bei dieser Zusammenkunft sollen türkischen Angaben zufolge Terrorgruppen ausgeschlossen werden. Die Türkei unterstützt die Opposition, Russland dagegen die Regierung von Baschar al-Assad.
Die Aussenminister der Türkei, Russlands und des Iran hatten sich in der vergangenen Woche in Moskau getroffen. Sie hatten anschliessend erklärt, ihre Länder stünden als Garantiemächte für ein Friedensabkommen zwischen syrischer Regierung und Opposition bereit. Nach einer monatelangen Krise haben sich die Türkei und Russland in den vergangenen Monaten wieder deutlich angenähert.
Heftige Kämpfe mit dem IS
Türkische Truppen liefern sich seit Tagen bei einer Offensive zur Eroberung der nordsyrischen Stadt Al-Bab von der Terrormiliz Islamischer Staat heftige Gefechte mit IS-Kämpfern. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstagabend schwere Vorwürfe gegen die US-geführte Koalition gegen den IS erhoben.
Der Staatschef hatte dem Bündnis nicht nur mangelnde Unterstützung der Türkei, sondern sogar Unterstützung von Terrorgruppen in Syrien vorgeworfen. Erdogan nannte in diesem Zusammenhang den IS und die kurdischen YPG-Milizen, die ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind und von den USA unterstützt werden.
USA weist türkische Vorwürfe zurück
Die US-Botschaft in Ankara wies den Vorwurf der Terror-Unterstützung heute entschieden zurück. «Behauptungen, die Regierung der Vereinigten Staaten unterstützten Daesch (IS), sind nicht wahr», teilte die Botschaft mit. Die USA lieferten auch keine Waffen oder Sprengstoff an die YPG oder die PKK. Die USA arbeiteten im Kampf gegen den IS weiterhin eng mit der türkischen Seite zusammen.