Gestern hatte Griechenland mit der Bitte um weitere Finanzhilfen aus seiner Sicht weitreichende Zugeständnisse an seine europäischen Partner gemacht. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wertete den Antrag als positives Zeichen, das den Weg zu einem Kompromiss ebne. Insbesondere die deutsche Regierung erteilte dem Antrag jedoch bereits gestern eine Abfuhr.
Wenn in Brüssel ab 15 Uhr verhandelt wird, könnte dies die letzte Chance auf eine Einigung sein, bevor das aktuelle Hilfsprogramm am 28. Februar ausläuft.
Die Szenarien
Deutschland und die anderen Europartner zwingen Griechenland zu weiteren Zugeständnissen: | Das Hilfsprogramm wird inklusive der Spar- und Reformauflagen fortgeführt. Die Regierung des neuen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras muss ihr Wahlversprechen brechen, sich nicht mehr dem Diktat der Geldgeber zu unterwerfen. |
Griechenlands Europartner akzeptieren einen Kompromiss: | Das Hilfsprogramm wird fortgesetzt, bei den Spar- und Reformauflagen bekommt die Regierung in Athen allerdings mehr Freiraum. Das könnte jedoch für Misstöne in anderen Euroländern wie zum Beispiel Portugal sorgen, die für Finanzhilfen ebenfalls einen harten Sparkurs einschlagen mussten. |
Bei den Verhandlungen gibt es Fortschritte, aber keinen Durchbruch: | Die Eurogruppe verständigt sich darauf, dass Experten weiter an einer Einigung arbeiten. Dann gibt es ein weiteres Eurogruppentreffen oder eine Telefonkonferenz. |
Es kommt erneut zu grossem Streit und die Verhandlungen werden endgültig für gescheitert erklärt: | Griechenland, aber auch die Europartner gehen den Weg in eine äussert ungewissen Zukunft. Ein Staatsbankrott innerhalb weniger Wochen, vielleicht sogar ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone - alles wäre dann möglich. |