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Einbruch in Dresden Darum wird der Verkauf der Beute schwierig

Nach dem spektakulären Diebstahl bleibt die Frage: Können die Diebe die gestohlenen Juwelen überhaupt verkaufen?

Nach dem spektakulären Kunstdiebstahl in Dresden werden Fragen zum Ausmass des Schadens laut. Am Montagmorgen waren nach Polizeiangaben zwei Verdächtige in das Juwelenzimmer des Grünen Gewölbes der Schatzkammer eingedrungen und hatten eine Vitrine mit knapp 100 Objekten aufgebrochen. Dort lagen Schmuck, Edelsteine und Perlen.

Nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden handelt es sich weniger um einen materiellen Schaden als um eine kulturhistorische Katastrophe.

Kann man die gestohlenen Juwelen verkaufen?

Laut Experten ist der Verkauf gestohlener Diamanten auf dem freien Markt extrem schwer. Wie eine Sprecherin des Diamantenhandelszentrums von Antwerpen, dem wichtigsten einschlägigen Handelsplatz der Welt, sagt, sind die Händler eng vernetzt und haben über Datenbanken Zugriff auf Angaben zu gestohlenen Steinen weltweit.

So verlief der Einbruch in Dresdens Schatzkammer

Hehler dürften sich auf dem Antwerpener Markt auch nicht sicher fühlen: Die Händler hätten einen direkten Draht zur belgischen Polizei, das Diamantenviertel werde mit 2000 Kameras beobachtet.

Was haben die Täter mit der Beute vor?

Nach Angaben der Ergo-Versicherung, die auch Kunstwerke versichert, werden Schmuckstücke meist nicht wegen ihres historischen Wertes gestohlen, sondern aufgrund der hohen Wertkonzentration – kleiner Schmuck kann sehr hohen Wert haben. Wenn Objekte zerlegt werden, können sie in den Wirtschaftskreislauf geraten. Dadurch würden die Spuren der Täter verwischt.

Im Fall einer in Berlin gestohlenen Riesenmünze wurde das Goldstück gemäss Ermittlern zerstückelt und einzeln verkauft. Droht dieses Schicksal auch der Dresdner Beute?

Anders als bei der Zwei-Zentner-Goldmünze «Big Maple Leaf» aus dem Bodemuseum, die sich leicht als Gold verwerten lässt, behalten die Dresdner Juwelen nur als ganze Stücke ihren einzigartigen Wert. Zwar lässt sich etwa eine Brosche oder ein Diamant zerlegen. Händlern würde aber etwa durch die alte Schleiftechnik ein Diamant zweifelhaften Ursprungs sofort auffallen.

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