Mahmud Ahmadinedschad hatte während seiner Amtszeit als iranischer Präsident den Holocaust geleugnet. Der neue iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif distanziert sich nun öffentlich von der Aussage. Das sei dessen persönliche Meinung gewesen, sagte er auf Twitter. «Der Mann, dem nachgesagt wurde, dass er das leugnet, ist nun abgetreten. Frohes neues Jahr».
Sarif antwortete damit der amerikanischen Autorin Christine Pelosi. Die Tochter der demokratischen Minderheitsführerin im US-Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, hatte auf Sarifs zuvor gesendeten Gruss zum jüdischen Neujahrsfest geantwortet, das neue Jahr wäre noch schöner, wenn die Leugnung des Holocaustes beendet würde.
Die Antwort Sarifs erscheint als Teil einer Offensive der iranischen Regierung unter dem als moderat bezeichneten neuen Präsidenten Hassan Rohani. Das Ziel ist, die Beziehungen zum Westen und zu Israel zu verbessern.
Mehr Flexibilität bei Gesprächen
Ein weiterer Schritt zu einem entspannteren Verhältnis mit dem Westen scheint sich auch in Sachen Atomverhandlungen abzuzeichnen. Ab sofort werde das Aussenministerium die Federführung bei den Gesprächen mit dem Westen über das Atomprogramm seines Landes übernehmen, wurde Rohani zitiert.
Damit entzieht er das Thema dem konservativen Hardliner Saeed Jalili, der seit 2007 Irans Chefunterhändler war. Er gilt bei den westlichen Ländern als kompromissloser Ideologe. Atomexperten sagten, der Wechsel könnte auf mehr iranische Flexibilität in den Gesprächen hindeuten.