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Überdimensionierter Fussball vor der Skyline von Doha
Legende: Fussball in der Wüstenstadt Doha: Die Vergabe der WM 2022 nach Katar gerät immer mehr ins Zwielicht. Keystone

International Katar soll für die WM noch mehr geschmiert haben

Geld regiert die Welt – der Fussball macht da keine Ausnahme. Das für die WM-Vergabe 2022 Schmiergeld geflossen sein soll, ist für Experten keine Überraschung – die Höhe der gezahlten Summen dann aber doch.

Der frühere katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam soll für die Fussball-WM 2022 weitere 1,7 Millionen Dollar für Stimmen aus Asien bezahlt haben. Ausserdem habe er Gespräche auf Regierungsebene mit Thailand für einen Gas-Deal eingefädelt, berichtet die englische Zeitung «Sunday Times». Damit wollte er sich die Stimme von Exekutivmitglied Worawi Makudi sichern.

Fifa wartet Untersuchung ab

Auch von einem Treffen mit russischen Vertretern einen Monat vor der umstrittenen Abstimmung im Dezember 2010 schreibt die Zeitung. Dabei sei es um «bilaterale Beziehungen» zwischen den beiden Ländern im Sport gegangen. Beide Länder erhielten den Zuschlag für 2018 und 2022.

Video
Korruptionsverdacht um Katar2022 erhärtet
Aus Tagesschau vom 01.06.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Zeitung geschrieben, dass Bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle für die Unterstützung von Katars WM-Bewerbung gezahlt habe. Ausserdem soll er dem ehemaligen Exekutivmitglied Reynald Temarii aus Tahiti 305‘000 Euro für Anwaltskosten gezahlt haben.

Fifa wartet Untersuchung ab

Die Fifa wollte sich nach einer Sitzung des Exekutivkomitees zu den Vorwürfen nicht äussern. Man werde vor einer Stellungnahme die Arbeit des Ethikkomitees abwarten. Fifa-Chefermittler Michael Garcia will am Montag seine Untersuchungen abschliessen und sechs Wochen später einen Bericht vorlegen.

Das WM-Organisationskomitee von Katar betont, Bin Hammam habe im Bewerbungsverfahren keine Rolle gespielt.

Auch Beckenbauer involviert?

Erstmals fällt in der Korruptionsaffäre auch der Name Franz Beckenbauer. Laut «Sunday Times» und BBC ist Beckenbauer zusammen mit Vorständen eines Öl- und Gas-Transportunternehmens von der Schlüsselfigur Mohamed Bin Hammam fünf Monate nach der Wahl des Wüstenstaats 2010 nach Doha eingeladen worden. Beckenbauer, bei der Entscheidung Mitglied im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA, wollte dazu nichts sagen. Die beteiligte Firma versicherte, sie habe keinen Vertrag abgeschlossen.

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