Im Schwarzen Meer ist es erneut zu einer Konfrontation zwischen der Türkei und Russland gekommen. Eine russische Korvette und ein Boot der Küstenwache hätten ein türkisches Schiff zum Abdrehen gezwungen. Dies teilte das Energieunternehmen Chernomorneftegaz mit, welches auf der Krim beheimatet ist. Das türkische Schiff habe den Weg von Schiffen des Unternehmens gekreuzt, die Bohrinseln im Schlepptau gehabt hätten.
Am Sonntag hatte ein russischer Zerstörer in der Ägäis Warnschüsse auf ein türkisches Fischerboot abgegeben, um eine Kollision zu verhindern. Als Folge des Streits wurde ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan abgesagt. Das in St. Petersburg vorgesehene Gespräch finde nicht statt, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow.
Der türkische Aussenminister Mevlut Cavusoglu hatte zuvor in der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» die russische Reaktion als übertrieben bezeichnet. Das türkische Schiff sei nur ein Fischerboot gewesen. Die Geduld der Türkei mit Russland sei nicht unbegrenzt, sagte Cavusoglu. Seit dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei im Grenzgebiet zu Syrien ist das Verhältnis beider Länder angespannt.