Während in Deutschland beispielsweise über Fahrverbote für Dieselautos heftig gestritten wird, macht London ernst und erhöht die Gebühr für die Fahrt in die Stadt. Nach Angaben von Stadtpräsident Sadiq Khan soll die Massnahme dabei helfen, die «tödliche Luft» der britischen Hauptstadt zu säubern.
Die Abgabe von zehn Pfund (rund 13 Franken) pro Tag für alle Benzin- und Dieselfahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 4 oder darunter muss zusätzlich zu der bereits fälligen Stau-Gebühr von 11,50 Pfund (14,90 Franken) pro Tag entrichtet werden.
Khan hatte die Massnahme im Februar angekündigt, nachdem die EU Grossbritannien angemahnt hatte, die Luftverschmutzung zu beschränken. Khan sprach in einer Mitteilung nun von «tausenden frühzeitigen Todesfällen durch Luftverschmutzung» in London.
Mit der Extra-Abgabe sollen die Londoner auch auf die Einführung einer Niedrig-Emissions-Zone im Stadtzentrum vorbereitet werden, die im April 2019 in Kraft treten soll. London ist eine der am stärksten mit Smog belasteten Städte in Europa.
Emissionsfreie Busse
Die britische Hauptstadt setzt sich ferner zusammen mit elf weiteren Grossstädten zum Ziel, ab 2025 nur noch Busse ohne CO2-Ausstoss kaufen zu wollen. In einer am Montag in Paris unterzeichneten Erklärung verpflichten sich die Stadtpräsidenten der zwölf Metropolen zudem, sicherzustellen, dass «ein wichtiger Teil unserer Stadt bis 2030 abgasfrei ist». Das soll auch helfen, Luftverschmutzung zu verringern.
Dazu wollen die Städte unter anderem dafür sorgen, dass mehr Menschen sich zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Ausserdem sprechen sie sich für die Abkehr von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren aus. Bei der Initiative sind neben London und Paris unter anderem auch Los Angeles, Kopenhagen, Barcelona, Mailand und Mexiko-Stadt dabei.