Von 1990 bis 2016 ist die wirtschaftliche Leistung der Schweiz dank der Globalisierung um 1900 Euro pro Jahr und Kopf gestiegen. Das geht aus einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Prognose im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor. Damit hat die Schweiz am stärksten zugelegt. Auf den weiteren Plätzen folgen Japan, Finnland, Irland und Israel. Der Report vergleicht 42 Industrie- und Schwellenländer und misst, welche Folgen deren internationalen Vernetzung für den Wohlstand der Menschen hat.
In Indien, dem Schlusslicht bei den globalisierungsbedingten Zuwächsen, stieg das BIP pro Kopf nur um durchschnittlich 20 Euro pro Jahr. Auch China (80 Euro) und Mexiko (120 Euro) legten nur wenig zu. Auch andere Schwellenländer wie Argentinien und Russland schneiden schlecht ab.
Vor zwei Jahren hatte die Schweiz noch auf Rang vier gelegen. «Dass kleine Volkswirtschaften wie die Schweiz stark von der Globalisierung profitieren, liegt nahe: Länder wie die Schweiz können von ihren kleinen Binnemärkten alleine nicht leben und müssen sich gegenüber anderen Ländern öffnen», sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart.
Wir müssen eine Wirtschaftsordnung fördern, die nicht auf das Recht des Stärkeren setzt.
Daher sei es wenig verwunderlich, dass die riesige Volkswirtschaft der USA nur an 25. Stelle rangiert. «Die USA haben ihre internationalen Verflechtungen seit 1990 kaum mehr ausgebaut. Entsprechend gering ist der Zuwachs des Bruttoinlandproduktes pro Jahr und Einwohner», sagt Jacquemart. Mit rund 450 Euro pro Jahr und Kopf wächst das BIP in den USA viermal weniger stark als in der Schweiz.
«Wir müssen eine internationale Wirtschaftsordnung fördern, die nicht auf das Recht des Stärkeren, sondern auf gemeinsame, verbindliche Regeln und Standards setzt», sagte Cora Jungbluth, Wirtschaftsexpertin der Bertelsmann Stiftung zur Studie.
Da es sich bei der Studie um Durchschnittberechnungen für ganze Länder handelt, zeigen die Zahlen nicht, welche einzelnen Branchen zu den Globalisierungsgewinnern beziehungsweise -verlierern gehören.