- Bei zwei Anschlägen in Afghanistan sind mindestens 12 Menschen sowie ein Selbstmordattentäter getötet worden.
- Im Zentrum der Hauptstadt Kabul sprengte sich am Montagmorgen im dichten Berufsverkehr ein Teenager in die Luft und riss dabei sechs Menschen in den Tod – drei weitere wurden verletzt.
- Der IS reklamierte den Anschlag über die üblichen Kanäle im Internet für sich.
- Bereits in der Nacht waren bei einem Anschlag in der südlichen Provinz Helmand mindestens sechs Polizisten gestorben.
Die meisten Opfer des Anschlags in Kabul hätten in einem vorbeifahrenden Auto gesessen, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums. Was genau das Ziel des Anschlags war, sei noch unklar. Er habe sich aber nahe dem Eingang zu Büros des Geheimdienstes NDS ereignet. Der Tatort im Viertel Schaschdarak liegt zudem in der Nähe der US-Botschaft und des Nato-Hauptquartiers.
Bombe in Helmland reisst Polizisten in den Tod
In der südafghanischen Provinz Helmand waren in der Nacht Polizisten mit einem gepanzerten Fahrzeug auf eine an der Strasse versteckte Bombe gefahren. Neben den sechs getöteten Beamten wurden sechs weitere verletzt, wie ein Sprecher der Provinzregierung sagte. Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst unklar.
Die Taliban legen landesweit Tausende solcher improvisierten Sprengsätze. Die IED genannten Bomben («improvised explosive device») sollen Truppenbewegungen aufhalten.
2017 mehr als 20 grosse Anschläge in Kabul
In Afghanistans Hauptstadt Kabul hat es in diesem Jahr über 20 grosse Anschläge mit Hunderten Toten und Verletzten gegeben. Die meisten hatten die radikalislamischen Taliban oder die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert.
Zu dem schwersten Anschlag – einer massiven Lastwagenbombe vor der deutschen Botschaft im Mai mit etwa 150 Toten – gibt es aber bis heute kein Bekenntnis. Deutsche Ermittler halten das mit den Taliban eng verbündete Hakkani-Terrornetzwerk für verantwortlich.
16 Jahre nach dem Einmarsch internationaler Truppen in Afghanistan kontrollieren die Taliban nach Angaben von Militärs wieder um die 13 Prozent des Landes und kämpfen um weitere 30 Prozent. Auch deshalb schicken die USA und einige Nato-Staaten nun wieder Tausende zusätzliche Soldaten in das Land.