Vor den meisten Touristenattraktionen patrouillieren seit Mittwoch sichtbar mehr Polizisten und Soldaten, melden italienische Medien. Zeitungen schreiben im Titel etwa «Rom riegelt sich ab – mit Soldaten und Videoüberwachung».
Roma si blinda: militari e telecamere
Die Behörden in Rom haben nach den Anschlägen von Brüssel entschieden, über 1000 Einrichtungen in der Hauptstadt besser zu schützen. Die grossen Bahnhöfe, ausländischen Botschaften und wichtigen Monumente werden rund um die Uhr bewacht.
Auch vor U-Bahn-Stationen, Schulen und Theatern sind Kontrollen im Viertelstundentakt geplant, schreibt «Il Messaggero». Um die Sicherheit zu erhöhen, überlege man sich auch, zusätzliche Videokameras an sensiblen Orten zu platzieren.
Mehr Polizei im Heiligen Jahr
Auf den Strassen der italienischen Hauptstadt sind bereits seit Dezember zusätzliche 1800 Soldaten unterwegs, nachdem Papst Franziskus das Heilige Jahr 2016 ausgerufen hat. In den ersten 100 Tagen des Jubiläums seien über drei Millionen Menschen nach Rom gepilgert, heisst es im Vatikan. Und zu Ostern werden nochmals tausende Pilger erwartet.
Ich habe aus Angst darauf verzichtet, die U-Bahn zu nehmen.
Die zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen kommen bei Römerinnen und Römern grundsätzlich gut an, berichtet der private TV-Sender «Rete 4». Und doch werden öffentliche Verkehrsmittel gemieden.
Nach den Anschlägen auf die U-Bahn in Brüssel habe er aus Angst darauf verzichtet, sagt ein Pendler im Zentrum von Rom. Auch eine Stadtführerin fühlt sich nicht wohl, wenn sie mit ihren Touristengruppen vor einem Monument steht.
Ich habe ein mulmiges Gefühl, in der Warteschlange vor dem Kolosseum zu stehen.
Eine Gefahr für sein Land, und im Speziellen für Rom, bestehe nicht, betonte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Ungeachtet aller möglichen Gefahren hielt Papst Franziskus am Mittwoch vor rund 30'000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz die Generalaudienz ab. Kurz vor Ostern sei das eine ungewöhnlich niedrige Zahl, melden italienische Medien.