- Der Hurrikan «Helene» ist an der Westküste des US-Bundesstaats Florida auf Land getroffen.
- Zuvor hat das nationale US-Hurrikanzentrum den Wirbelsturm in die zweithöchste Kategorie 4 hochgestuft.
- Der Hurrikan dürfte demnach anhaltende Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde erreichen.
Der Sturm ist nach Angaben des Hurrikanzentrums mit einer Windgeschwindigkeit von 225 Kilometern pro Stunde rund 70 Kilometer südöstlich der Stadt Tallahassee auf Land gestossen.
Zuvor hatte die US-Katastrophenschutzbehörde Fema eindringlich vor dem heranziehenden Sturm gewarnt, der mehrere Bundesstaaten treffen werde. In Florida seien die Auswirkungen bereits vor Ankunft spürbar gewesen, erklärte Fema-Direktorin Deanne Criswell.
Die Vorhersage deute darauf hin, dass an der Küste des Golfs von Mexiko bis zu sechs Meter hohe Sturmfluten zu erwarten seien. Besonders betroffen werde die gesamte Westküste Floridas sowie die Region Big Bend im Norden. Nach Daten der Website Poweroutage.us waren alleine in Florida über 900'000 Kundinnen und Kunden ohne Strom.
Überschwemmungen und Stromausfälle auf Kuba
In den vergangenen Tagen hatte «Helene» bereits auf Kuba zahlreiche Überschwemmungen und Stromausfälle ausgelöst. Heftige Überflutungen schnitten mehrere Ortschaften auf der Karibikinsel von der Aussenwelt ab. In der landwirtschaftlich bedeutenden Region Pinar del Río im Westen Kubas wurden Felder zerstört.
Über dem Golf von Mexiko ist der Wirbelsturm «Helene» immer stärker geworden. Das Hurrikanzentrum schätzt ihn mittlerweile als «extrem gefährlichen Hurrikan» der Kategorie 4 von 5 ein. Inzwischen haben auch die Gouverneure von Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina und Virginia den Notstand in ihren Staaten ausgerufen.
Wegen des Hurrikans sind etwa ein Viertel der US-Rohölförderung und ein Fünftel der Erdgasproduktion im Golf von Mexiko eingestellt worden. Dies teilte das Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE) mit. Die dem Innenministerium unterstellte Behörde ist unter anderem für den Umweltschutz im Zusammenhang mit der Energiegewinnung in Meeren zuständig.
Hurrikan weckt Erinnerungen an «Ian»
Die Ankunft «Helenes» dürfte bei vielen Menschen in Florida düstere Erinnerungen wecken. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan «Ian» dort gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats. Mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde fegte «Ian» über Küstenstädte hinweg.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.